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Hans Christian Asmussen

Theologe August 21, 1898 Flensburg December 30, 1968 Speyer
by Gerhard Besier

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Asmussens theologische, kirchenpolitische wie politische Entwicklung führte ihn immer wieder zwischen alle Fronten. In enger Zusammenarbeit mit Karl Barth verantwortete er die Barmer Theologische Erklärung vom Mai 1934, schuf damit die theologische Basis für die Bekennende Kirche, brachte sich aber in bleibenden Gegensatz zum etablierten Luthertum. Er gehörte zu den Wegbereitern der Stuttgarter Schulderklärung vom Oktober 1945. Die politische Theologie Barths und die positive Einstellung seiner engsten Weggefährten (Martin Niemöller) zum Marxismus trennten Asmussen schließlich auch von diesen. Seit Ende der 1930er Jahre führten ihn Fragen um Kirche, Amt und Ordination zur Aufnahme katholischer Gedanken und zu einer Förderung der Ökumene mit dem römischen Katholizismus – eine Orientierung, die ihn im Protestantismus generell belastete. Die Genfer Ökumene lehnte er entschieden ab. In seiner eigenen Kirche isoliert, setzte sich Asmussen uneingeschränkt für die Politik Konrad Adenauers ein, ohne in evangelischen Kreisen noch größeren Einfluss zu haben. Als theologischer Lehrer und Interpret (kirchlicher) Zeitgeschichte veröffentlichte Asmussen weit über 80 Bücher und Aufsätze.

Curriculum vitae

  • 1917 Frontsoldat
  • 1919–1921 Theologiestudium in Kiel und Tübingen
  • 1921–1925 Vikar, Hilfsgeistlicher in der Flensburger Diakonissenanstalt
  • 1925 Pastor in Albersdorf (Dithmarschen)
  • 1932 in Altona
  • 1934 Amtsenthebung aus politischen Gründen, Mitglied des theologischen Ausschusses der Reichsbekenntnissynode und des Reichsbruderrats
  • 1935 Gründungsrektor und bis 1941 Dozent an der Kirchlichen Hochschule Berlin, mehrmonatige Inhaftierung
  • 1942-43 Pfarrverwalter in Berlin-Lichterfelde
  • 1943 Pfarrer in Württemberg, Kontakte zum Widerstandskreis Carl Goerdelers
  • 1945 Mitglied im Rat der EKD und Präsident der Kirchenkanzlei der EKD
  • 1949–1955 Propst in Kiel, vorzeitige Pensionierung, Eintritt in die CDU.

Literatur

  • E. Konukiewitz: Hans Christian Asmussen (1984)
  • W. Lehmann: Hans Christian Asmussen (1988)
  • R. Staats: Hans Christian Asmussen und der Antisemitismus. Eine Korrektur, in: Nordelbische Stimmen 6 (2000)
  • J. Außermair (Hg.): Hans Christian Asmussen im Kontext heutiger ökumenischer Theologie (2001)
  • H. Rothert (Hg.): Kieler Lebensläufe aus sechs Jahrhunderten (2006)

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