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Am Mittwoch, den 17. Mai 2017 fand der Workshop zum Thema “Regionale Umstrukturierung in Ghana” in Ho (Volta Region) statt. Dort versammelten sich alle höchsten traditionellen Oberhäupter der Volta Region, der Minister für Regionale Umstrukturierung und Vertreter der KAS im “House of Chiefs”. Die verschiedenen Akteure trafen sich, um gemeinsam zu erarbeiten, inwiefern eine Schaffung von vier weiteren Regionen zur Entwicklung des Landes beiträgt, dies die administrativen Behörden entlastet, und welche Folgen mit einer Teilung der Region zusammenhängen. Bisher ist Ghana in zehn Regionen aufgeteilt; vier dieser Regionen sollen nun jeweils geteilt werden, sodass es am Ende der regionalen Umstrukturierung insgesamt 14 Regionen geben soll.
Dies ist bereits das dritte Mal, dass ein solcher Workshop stattfindet. Bereits in zwei der vier Regionen wurden Workshops ausgetragen: in Sunyani (Brong Ahafo Region) und Takoradi (Western Region). In Tamale (Northern Region) wird in der kommenden Woche schließlich das letzte Treffen zu diesem Thema stattfinden. Die traditionellen Oberhäupter, auch “Chiefs” genannt, müssen in den Entscheidungsprozess mit einbezogen werden, da sie die Verwalter von Grund und Boden sind; dieses Gesetz ist ebenfalls in der ghanaischen Verfassung fest verankert.
Dr. Owusu-Mensah, Repräsentant der KAS, hielt eine einführende Rede, die die Umstrukturierung Deutschlands und die damit verbundene Komplexität des Entwicklungsprozesses zum Thema hatte, als die Hauptstadt von Bonn zu Berlin geändert wurde. KAS freue sich auf die Chance, den Regionen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und möchte die Chiefs an die bereits seit 1994 bestehende Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung erinnern. Dr. Owusu-Mensah betont, dass Ghana von den Fehlern und Herausforderungen, mit denen Deutschland während des Umstrukturierungsprozesses zu kämpfen hatte, lernen könne, um solche Hindernisse zu vermeiden.
Dan Botwe, der Minister für Regionale Umstrukturierung, erklärte, wie die Schaffung einer neuen Region nach der verfassungsrechtlichen Regelung ablaufen wird. Laut Verfassung müssen die Chiefs, die für das Land zuständig sind, mit zur Beratung hinzugezogen werden und mit ihrer Stimme für den Prozess stimmen. Nachdem das Vorhaben von den Chiefs bewilligt werden würde, werde es eine Volksabstimmung geben, an der mindestens 50% der Bevölkerung teilnehmen und 80% für die Schaffung einer neuen Region stimmen müssten, damit die Umstrukturierung tatsächlich umgesetzt wird. Zudem werde eine Untersuchungskommission geschaffen, die die genauen Grenzen und Namen der neuen Regionen festlegen solle. Außerdem betonte der Minister, dass Ghana ein friedvolles Land sei und forderte die Regionen dazu auf, vereint zu handeln und der Verfassung zu folgen.
Der Präsident des “National House of Chiefs”, Nana Togbe Afede XIV, betonte, dass die Chiefs eine große Rolle spielen, und dass Ghana ihnen die Friedlichkeit des Landes verdankt. Er ermutigte die Chiefs, positive Möglichkeiten und Vorteile zu erkennen, die eine Schaffung neuer Regionen mit sich bringen würde. Neue Schulen, Krankenhäuser und städtische Zentren würden gebaut werden, um die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen voranzutreiben.
Laut Ashui Nyagasi V, Paramount Chief des traditionellen Nyagbo Gebiets in der Volta Region, spielt die KAS eine wichtige Rolle in diesem Prozess, indem sie als Vermittler und Unterstützer fungiert. Er erklärte, dass die Stiftung durch die Erfahrungen, die sie bereits zu diesem Thema gesammelt hat, einen wichtigen Beitrag während des Umstrukturierungsprozesses leisten kann.