Lecture
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Thema:
Die moderne Werbe- und Warenwelt lockt uns zwar geläufig in "Shopping-Paradiese", aber was diese eigentlich mit dem Paradies-Mythos der Genesis zu tun haben, ist kaum noch bekannt. Das war im europäischen, christlichen Mittelalter natürlich anders, wenn auch hier schon "paradiso" zum Glücksort in der weltlichen Liebeslyrik wurde. Die eigentliche Ausdünnung metaphysischer Qualitäten des biblischen Paradieses begann aber in der Renaissance, nahm in der Folgezeit jedoch keinen gradlinigen Weg zunehmender Säkularisierung. Es ist ausgerechnet das positivistische späte 19. Jahrhundert, das in der Literatur eine Wiederbelebung des Paradieses unter ökologischen Vorzeichen vornimmt. Der Vortrag wird diesen kurvenreichen Weg literarischer Paradiesgestaltung zwischen Dante Alighieri und Émile Zola skizzieren.
Referent:
Prof. Dr. Marc Föcking, geboren 1962, studierte Romanistik, Germanistik und Philosophie in Bonn und München, sowie Italianistik und Philosophie in Mailand. Nach seinem Studium nahm er verschiedene Wissenschaftliche Mitarbeiterstellen an und promovierte schließlich 1992. Im Jahre 1999 folgte seine Habilitation an der FU Berlin. Seit 2003 ist Föcking Professor für italienische und französische Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg.
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