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Dr. Umbach gab zunächst einen Einblick in seine Arbeit und erläuterte anhand einer Powerpoint-Präsentation den Energie- und Rohstoffverbrauch weltweit, im Besonderen in Bezug auf China.
Der Erhalt des Klimas und des ökologischen Systems der Erde wird durch die derzeitigen Lebensgewohnheiten entscheidend gefährdet. Die steigende Rohstoffnachfrage hat nicht nur Auswirkungen auf die Weltmarktpreise, sondern auch auf die Außenpolitik von Staaten, oder auch wie in Russland auf Menschenrechte und Pressefreiheit, wie zum Beispiel im Jahr 2004, im Pipelinekonflikt.
Im globalen Kontext erläuterte er den Glauben Europas, dass sich der Markt von Angebot und Nachfrage selbst löse, wobei im Gegensatz dazu in Asien und den USA bereits Mitte der 90er Jahre die Thematik des Energiehungers bereits auf der Tagesordnung stand. Auch darüber hinaus die möglichen Auswirkungen auf die Außen- und Sicherheitspolitik.
Bereits 2003 war China zweitgrößter Rohölverbraucher der Welt und hatte damit Japan verdrängt. Zusammen mit Indien wird China 2015 allein bis zu 55 % des gesamten regionalen Rohölbedarfs konsumieren, da das Wirtschaftswachstum enorm ansteigen wird.
Der Referent stellte fest, dass der steigende Energiebedarf Chinas und Indiens und die damit verbundenen globalen Auswirkungen bis zum Jahr 2004 in Deutschland kaum zur Kenntnis genommen wurden.
Vor diesem Hintergrund verdeutlichte er anhand von Grafiken den Anstieg der Weltbevölkerung von 1996 bis 2006 und den damit notwendigen Bedarf an Rohstoffen. Der Anteil von fossilen Energieressourcen steigt bis zum Jahr 2035 auf 73 %, selbst mit der stetigen Weiterentwicklung von erneuerbaren Energien werden noch 63 % nötig sein. Noch heute deckt China mit ca. 65% seine Stromproduktion aus Kohle ab. Dr. Umbach ging hier auf die CO²-Emissionen im Vergleich zu Europa und den USA ein. Im Vergleich zu den westlichen Ländern übersteigen die chinesischen Emissionen das acht- bis zehnfache. Die Weiterentwicklung von anderen Energieträgern gestaltet sich mitunter schwierig. Auch der Anteil an Kernenergie wird höchstens auf ca. 5 % ansteigen, obwohl bereits 13 Reaktoren in Betrieb sind, 25 weitere im Bau, 50 in der Planung und weitere 110 zusätzlich in der Diskussion.
Der Premierbedarf liegt weiterhin noch beim Verbrauch von Kohle. So wird der Bedarf im Vergleich von 2010 mit 904 t auf 1.354 t im Jahr 2030 ansteigen. Im Vergleich nannte Dr. Umbach den Verbrauch der fossilen Rohstoffe, wie auch Gas, Kernenergie, Wasserkraft und andere erneuerbare Energien.
Der beschleunigte Anstieg des Konsums ist auch auf die Entwicklung des Transportsektors und der Autoindustrie (Elektro- und Hybridfahrzeuge) zurückzuführen. China strebt hier eine Technologieführerschaft an, um die Abhängigkeit vom Ölimport zu beseitigen.
Ein neuer Schwerpunkt der Exportpolitik ist dabei die Gewinnung „seltener Erden“, ohne diese kein Elektroauto oder Smartphone hergestellt werden kann.
Der Export liegt hier bereits bei 90 %. China wird jedoch den Export sukzessive einstellen um seinen monopol-politische Stand auszubauen.
Abschließend nannte Dr. Umbach Perspektiven für die künftige Kooperationspolitik der EU gegenüber China, die wesentlich komplexer und vielschichtiger werden wird und auch zunehmend von politisch-wirtschaftlichen Konflikten geprägt ist, da sie von unterschiedlichen Wertevorstellungen geprägt sind. Verschärft auch durch die chinesische Außenpolitik, die mehr auf Multipolarität als auf Multilateralismus setzt.