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Event reports

Heimat und Vielfalt

by Andreas Michael Klein, Bennet Möller

Zuwanderung und Integration in Hamburg und der Region

Aktuelle Prognosen zu Flüchtlingen und Asylsuchenden sind kaum möglich. Fast wöchentlich geben Experten neue Hochrechnungen raus. Täglich gibt es neue Schlagzeilen zur Flüchtlingskrise. All dies war Anlass genug, für die KAS in einem Faktencheck einmal genauer hinzusehen und die Migrationssituation auf der Veranstaltung "Heimat und Vielfalt: Zuwanderung und Integration in Hamburg und der Region" darzustellen und zu diskutieren.

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Nach kurzen Einstiegs- und Begrüßungsworten von Dr. Petra Bahr, der Leiterin der Hauptabteilung Politik und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., und einer Vorstellung der Diskutanten durch die Moderatorin Britta Weck, begann der Faktencheck zur Asyl- und Migrationssituation in Hamburg und der Region.

Dr. Holger Kolb, Leiter des Arbeitsbereichs Jahresgutachten vom Sachverständigenrat deutscher Stiftungen, präsentierte die aktuelle Situation. Anhand von Statistiken wurde vieles veranschaulicht, zum Beispiel die Tatsache, dass Deutschland auf Migration angewiesen ist. Denn ohne die vielen Zuzüge der Migranten hätten wir in Deutschland einen stark negativen Wanderungssaldo. In Zeiten des demografischen Wandels ist Deutschland also um so mehr auf Zuzüge von außerhalb angewiesen. In den Grafiken wurde des Weiteren gezeigt, dass sich Deutschland zunehmend für Drittstaatsangehörige öffnet und dass der Anteil an hochqualifizierten Immigranten zunimmt.

In Hinblick auf die aktuelle Situation kann man wenig über die ankommenden Bürger sagen. Beruf, Ausbildung und Lebensstandard im Heimatland konnten noch nicht erfasst werden. Lediglich Alter, Geschlecht und Herkunft sind sicher nachzuweisen. Hierzu erläuterte Dr. Holger Kolb, warum der Anteil an jungen Männern im Vergleich zu den Frauen so dominiert. Die Männer werden vorgeschickt, um bei einer sicheren Ankunft dann ihre Familien später nachzuholen. Auch dies ist ein Grund, welcher aktuelle Prognosen zur Zahl der Asylsuchenden nahezu unmöglich macht: keiner kann sagen, wie viele Familiennachzüge es noch geben wird.

Nach dem informativen Faktencheck diskutierten die Panellisten ausgiebig über die aktuelle Situation, über die Zukunft und über Lösungs- und Verbesserungsvorschläge. Souverän geleitet wurde die Podiumsdiskussion von der Kommunikationsberaterin Britta Weck. Sowohl der Musiker Jan Melzer, der für das Hamburger Abendblatt im Rahmen der Flüchtlingskrise seine Gedanken zur Flüchtlingssituation in Tagebuchform veröffentlicht, als auch die stellvertretende Vorsitzende der CDU Hamburg, Karin Prien, mahnten vor zu großer Hysterie - sowohl im negativen als auch im positiven Sinne. Ein wenig mehr Nüchternheit würde gut tun, so waren sich die Panelisten einig.

Einig waren sich die Diskutanten auch in Bezug auf den Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Integration: die Sprache und die Akzeptanz des Grundgesetzes. Wer nicht gewillt ist, die deutsche Sprache zu lernen und sich dem Grundgesetz zu verpflichten, wird es schwer haben, sich zu integrieren. Auch von Seiten des Publikums fand man klare Worte hierfür. Bülent Kayaturan, Kandidat für die Hamburgische Bürgerschaft im Jahr 2015, plädierte zum Beispiel für die Akzeptanz des Grundgesetzes von Seiten der Immigranten.

Dass die Sprache ein Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Immigration ist, hat Clément Klutse selbst erfahren. Er kam aus Togo vertrieben ohne Sprachkenntnisse nach Deutschland und fasste dennoch schnell und erfolgreich Fuß in der deutschen Gesellschaft. Er sagt: "In jeder Krise steckt auch eine Chance!" und blickt gespannt, aber dennoch positiv in die Zukunft.

Migrations- und Türkeiforscher Dr. Yasar Aydin nannte ein fehlendes Wir-Gefühl innerhalb der deutschen Gesellschaft als störenden Faktor für eine Eingliederung in die Gesellschaft, es sei für die jungen Immigranten nicht einfach, sich als "deutscher zu fühlen". Dennoch können wir die aktuelle Flüchtlingskrise erfolgreich überstehen, indem wir uns "auf das Fremde einlassen".

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Dr. Karolina Vöge

Dr. Karolina Vöge

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