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Kernenergie: Eine Analyse jenseits von Hysterie und Ideologie

Vortrag mit: Prof. Dr. Gerd Ganteför

In Deutschland wird die Kernenergie von weiten Teilen der Bevölkerung abgelehnt. Die meisten dieser Menschen wissen wenig über die Kernenergie. Bei diesem Vortrag wurde das Thema Kernkraftenergie aus einer wissenschaftslichen Perspektive betrachtet, um der politischen Debatte in der Öffentlichkeit eine Basis zu geben.

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Herr Ganteför hielt einen Vortrag, der aus zwei Teilen bestand. Zuerst sprach er über die Bedeutung von Energie in der historischen Perspektive und über die Verknüpfung von Energie und Arbeit. Im zweiten Teil ging er auf die Frage ein, warum die Kernenergie unsere Zukunft gestalten wird.

Im ersten Teil des Vortrags sprach der Autor des Buches „Klima – Der Weltuntergang findet nicht statt“ über die Tatsache, dass in der geschichtlichen Entwicklung die Energiefrage mit dem Bevölkerungswachstum verknüpft war. Das Wachstum basierte auf den fossilen Energien mit einer hohen Energiedichte, d.h. Kohle, Erdöl und Erdgas, so Ganteför.

Im zweiten Teil des Vortrages hat der Referent die Thesen vorgestellt, die er dann zur Diskussion mit dem Publikum angebracht hat.

Die wenig entwickelten Länder seien auf preisgünstige Energien angewiesen, so Ganteför. Energie dürfte einem Land maximal 10% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) kosten. Bei höheren Ausgaben für Strom wird es zu einer Reduzierung von Mitteln für Bildung, Infrastruktur und Soziales kommen. So können derzeit reiche Industrieländer maximal 6 - 10 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Strom bezahlen, arme Länder lediglich 2 - 3 Cent pro kWh. Zu preisgünstigen Energien gehören laut Ganteför unter anderem Kohle, Erdgas, Erdöl, Uran, Wasserkraft. Uran sei global bezahlbar, so der Referent. Dabei reichen die Uran- und Thoriumvorräte für viele Jahre.

In der Zukunft werden laut Ganteför viele Kraftwerke gebaut werden. Die Ursache dafür ist das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum. Der deutsche Ausstieg aus der Kernenergie erhöht aber das Risiko einer weiteren „Atomkathastrophe“. Prof. Dr. Ganteför berichtete, dass es sichere und unsichere Kernkraftwerke gibt. Die deutschen Kraftwerke seien sicher, so Ganteför. Wenn Deutschland aus der Kernenergie komplett aussteigt, wird der Markt der sicheren Kernenergietechnologien enger, was zum Exportmangel der sicheren Technologien nach den wenig entwickelten Ländern (z. B. Rußland, China), die bis jetzt mit unsicheren Technologien arbeiten, führen wird.

Ferner ging der Referent auf die höchstaktuelle Frage ein, ob es die vertretbaren Methoden der Endlagerung des hochradioaktiven Mülls gibt. Als eine der vertretbaren Methoden hat Herr Ganteför die Nachahmung der natürlichen Endlagerung genannt. Wenn man der hochradioaktive Müll in Glas und Gestein (Opalinuston) einschließe (das Schweizer Konzept), sei die Gefahr ausgeschlossen, so der Referent.

Die Menschen haben laut Ganteför Angst vor Kernenergie, weil die Strahlung Krebs verursacht. Der Referent berichtete aber über die letzten Kinderkrebsstudien, die zeigten, dass die Strahlung nur einer der vielen Faktoren, die die Leukämie verursachen könnten. Dabei sind es in den meisten Fällen die anderen Faktoren, die die Entstehung der Krankheit provozieren.

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prof. Dr. Ganteför eigenes Bild
Veranstaltung zum Thema Kernenergie eigenes Bild
Prof. Dr. Ganteför eigenes Bild

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