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Zunächst war nur die Rede von einer Vereinbarung zwischen Deutschland und Frankreich in der Außen- und Sicherheitspolitik. Wegweisend war der Gedanke des damaligen Bundeskanzlers Konrad-Adenauer, das geplante Abkommen auf die Ebene eines politischen Vertrages zu heben. Damit konnte das Abkommen durch Nachfolger nicht einfach geändert oder gar aufgehoben werden. Das Vertragswerk schreibt die regelmäßige Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern fest und sieht unter anderem regelmäßige Konsultationen der Staats- und Regierungschefs, der Außen- und Verteidigungsminister sowie eine enge Zusammenarbeit in der Außen- und Verteidigungspolitik vor. Eine wichtige Rolle spielen auch Bildungs- und Jugendfragen. Der Sprachunterrricht soll gefördert und ein Austausch- und Förderungswerk errichtet werden. Die Grundlagen für das Deutsch-Französiche Jugendwerk sind damit geschaffen.
Der damalige französische Präsident Charles de Gaulle und Konrad Adenauer besiegelten mit der Unterzeichnung des Vertrages am 22. Januar 1963 im Élysée-Palast die Aussöhnung der einstigen Kriegsgegner. Die Zusammenarbeit und das Vertrauen zwischen Frankreich und Deutschland wurde weit über die Regierungskontakte hinaus gefördert und vertieft. Heute gibt es zwischen beiden Ländern mehr als 2.200 Städtepartnerschaften. Mehr als acht Millionen Deutsche und Franzosen nahmen seit 1963 an Austauschprogrammen teil. Die Weitsicht und das verantwortungsvolle Handeln zweier Politiker schuf die Grundlage dafür, dass aus einstigen Feinden Freunde wurden.