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Im Mathematikum diskutierte der vor wenigen Wochen aus Berlin in die hessische Heimat zurückgekehrte Scheld mit Dr. Joachim Klose, dem Landesbeauftragten der Konrad-Adenauer-Stiftung für den Freistaat Sachsen, Dr. Manuel Becker, Politikwissenschaftler an der Universität Bonn, und 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Gießener Gesprächs der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Angesichts der auf allen politischen wie gesellschaftlichen Ebenen spürbaren Folgen der ökonomischen Globalisierung und der „Verunsicherungen“ durch Migration konstatierte Manuel Becker, die bislang dominante „pragmatische Mitte“ sei „zerrieben“ worden. Unsere Gesellschaft sei zu charakterisieren als „polarisiert, aber nicht zerrissen“. Viele Menschen fühlten sich „pudelwohl in der Globalisierung“, während einige ihrer Mitbürger an der Gegenwart schier verzweifelten. Angesichts der über Jahrzehnte bewiesenen Stärke der freiheitlichen Ordnung des Grundgesetzes müsse aber das „Totenglöckchen der Demokratie“ keineswegs geläutet werden.
„Sie können Ihre Heimat verlieren, ohne einen Ort zu verlassen.“ Mit diesem nachdenklichen Hinweis lenkte Joachim Klose die Aufmerksamkeit auf Entwicklungen und Ereignisse in den neuen Bundesländern. Viele Bürger könnten dort die „hohe Geschwindigkeit“ wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen nicht bewältigen und hätten die Wahrnehmung, sie profitierten nicht von den Wohlstandsgewinnen, die für die gesamte Bundesrepublik zweifellos zu verzeichnen seien. „Deshalb stellen viele Ostdeutsche grundsätzliche Fragen und beteiligen sich stärker an Wahlen als in der Vergangenheit.“
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