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Nur feste Bindungen zwischen europäischen Nationen seien geeignet, auf unserem Kontinent die Gefahr eines Krieges dauerhaft zu bannen. Die Erfolgsgeschichten des Gemeinsamen Marktes, begründet vor 50 Jahren in den Römischen Verträgen, und des 1993 eröffneten Binnenmarktes schilderte er nicht nur als ökonomische Problemlösungen, sondern auch als "politische Visionen": "Europa muß ein politisches Subjekt werden."
Auf dieser Grundlage werde der Dialog mit den USA gelingen: "Die Amerikaner sind nicht unsere Zwillingsbrüder, aber unsere Brüder. Da wir in einer gefährlichen Welt leben, müssen wir mit den Amerikanern unsere gemeinsamen Werte schützen."
Buttiglione, bis 2004 italienischer Europaminister, ermutigte die heute aktive Generation europäischer Politiker, weitere Schritte in die Richtung einer Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik zu unternehmen. Angesichts der terroristischen Bedrohung sei dieses Politikfeld sehr geeignet, - etwa im organisatorischen Rahmen von europäischen Streitkräften - überzeugende Lösungen anzubieten.
Das judäo-christliche Erbe stellte Buttiglione eindringlich als Fundament der europäischen Kultur vor. Dieses judäo-christliche Erbe, der antiken Philosophie eng verbunden, definiere noch heute, wer die Europäer seien. Die heutige Generation stehe vor der Herausforderung, dieses Vermächtnis neu für sich zu entdecken. „Kultureller Selbsthass“, moralischer Relativismus und Konsumideologie dürften nicht die Debatte über die Zukunft Europas bestimmen.