Nach Begrüßung und inhaltlicher Einführung erläuterte Prof. Dr. Claudia Nothelle, dass es ihr nicht um Analyse von Platzierungen christlicher Themen in den Medien gehe, sondern um die Frage, ob das „C“ als Grundorientierung, als Leitschnur in den Medien sein Platz hat bzw. haben sollte. Zu diesem Zweck beschrieb sie zunächst die Faktoren, die eine Nachricht zu einer Nachricht werden lassen, wie Neuigkeitswert, Relevanz, Kontinuität und Nähe („Je komplexer die Situation in der Welt, umso wichtiger ist das, was vor Ort passiert“) aber auch – im Boulevard – Konflikt, Kuriosität, Sexualisierung, Personalisierung. Ebenfalls träfe meist eine Negativität zu und es entschieden auch die Faktoren Visualisierung und Emotionalität mit. Prof. Nothelle stellte jedoch klar: „Die Würde des Einzelnen muss ausschlaggebend sein im Journalismus“, das Verständnis vom Menschen sei auch hier grundlegend und damit einhergehend die Orientierung an der Würde des Individuums. Medien hätten noch immer Bedeutung für das Funktionieren der Gesellschaft. Dabei sei es wichtig, dass Journalisten nicht nur Nachricht und Kommentar, sondern auch Haltung und Meinung voneinander trennten. Grundsätze wie Wahrheit, Verlässlichkeit und Objektivität würden durch einen Wertekompass unterstützt. Dann könne man sich auch an den Modus halten „Get it first, but first get it right“, d.h. Verlässlichkeit vor Schnelligkeit zur Maxime zu erheben. „Konstruktiver Journalismus“ suche zudem nach Lösungsansätzen und könne sich so auch aus der Falle des Dogmas „Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten“ befreien. An diese Ausführungen schlossen sich lebhafte Diskussionen an.
Frank Steinraths, MdL, Prof. Dr. Claudia Nothelle, Felix Kraft
Prof. Dr. Claudia Nothelle