Felix Kraft
Der Präsident der Justus-Liebig-Universität, Joybrato Mukherjee, freute sich, dass die Wanderausstellung der KAS anlässlich des Jubiläums von 30 Jahren Mauerfall bis zum 15. November im Hauptgebäude der Universität zu sehen sein wird.
Felix Kraft erklärte in seinem Grußwort: "Als vor 10 Jahren Studien ergaben, dass insbesondere viele Schülerinnen und Schüler keine oder falsche Vorstellungen von der DDR haben, entschloss sich die Stiftung durch diese Wanderausstellung Interesse und Wissen zu vermitteln und gängige Mythen und Irrtümer zurückzuweisen. Denn zur Stärkung des demokratischen Bewusstseins ist es wesentlich, dass junge Menschen über die Geschichte und das Herrschaftssystem der sozialistischen Diktatur auf deutschem Boden, und auch über die Lebens- und Entfaltungsmöglichkeiten der Menschen in dieser Zeit Bescheid wissen. Die Aufklärung muss immer wieder erneuert werden, um das Vergessen und die Wiederholung von Unrecht und Unfreiheit zu verhindern. Als im August 1961 die Mauer gebaut wurde, sagte Konrad Adenauer: 'Die Zone ist jetzt ein großes Gefängnis geworden.' 28 Jahre später sprengten die Bürgerinnen und Bürger dessen Mauern wieder. Diese Ausstellung soll einen kleinen Beitrag zum ständigen Erinnern leisten und uns alle mit Nachdruck für unsere freiheitliche Demokratie eintreten lassen."
Den Eröffnungsvortrag hielt Dr. Monika Rox-Helmer von der Universität Gießen zum Thema "30 Jahre nach der 'Wende' - die deutsch-deutsche Teilungsgeschichte als didaktische Herausforderung" und betonte, dass die "Epochenzäsur" 89/90 nicht nur ein Umbruch gewesen sei, der Deutschland und Europa bis heute präge, sondern dass dies auch ein "positiver Kristallisationspunkt nationaler Identität" sei. Dennoch scheine "die innere Einhait heute eher in Frage gestellt". Vor dem Hintergrund, dass "Zeitgeschichte auch immer Streitgeschichte" sei, sei es geboten, generationenübergreifend an Aufarbeitung und Zusammenwachsen zu arbeiten.