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Drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges initiierten die Ministerpräsidenten der Länder, die die westlichen Besatzungsmächte gebildet hatten, sowie der Regierende Bürgermeister Berlins unter der Aufsicht der Militärgouverneure einen Prozeß, der in die Gründung der Bundesrepublik Deutschland mündete. Entscheidende Begegnungen ereigneten sich in der Villa Rothschild. Hier einigten sich am 24. März 1949 die Regierungschefs der Länder – so Roland Koch - auf ein einheitliches Wahlrecht, das den Abgeordneten des ersten Deutschen Bundestages eine hohe Legitimität verschaffte, während inbesondere US-Militärgouverneur Clay für die Wahl der Abgeordneten durch die einzelnen Landtage eintrat.
In der inspirierenden Atmosphäre der Villa Rothschild trafen die Ministerpräsidenten eine Woche später die Entscheidung für die Aufteilung des Anteils von Bundesländern bei gemeinsamen Finanzierungen. Dieser Modus, noch heute als „Königsteiner Schlüssel“ genutzt, setzt sich zu zwei Dritteln aus dem Steueraufkommen und zu einem Drittel aus der Bevölkerungszahl der Länder zusammen.
Roland Koch, der zu den 55 Mitgliedern der Konrad-Adenauer-Stiftung zählt, zog Parallelen zwischen den mutigen Beschlüssen der Ministerpräsidenten vor über 60 Jahren und den aktuellen Initiativen von Regierungschefs innerhalb der „europäischen Währungsnation“: "Was uns heute begegnet, hat Vorläufer.“ In einer „Übergangsphase“ verabredeten in diesen Monaten die im Europäischen Rat versammelten Regierungschefs mit dem Europäischen Parlament ein neues Regelwerk.