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Am 12. Mai 1965 nahmen die Bundesrepublik Deutschland und der Staat Israel diplomatische Beziehungen auf. Aus einem anfänglich schwierigen Verhältnis, so Gronauer, wurde eine einzigartige Partnerschaft mit gemeinsamen Werten und Zielen. Dennoch bliebe die Erinnerung an die Katastrophe der Shoa im kollektiven Geschichtsbewusstsein beider Seiten lebendig. Diese Erinnerung und die auf deutscher Seite daraus erwachsene Verantwortung stünden jedoch einer freundschaftlichen Beziehung nicht im Wege. So seien gerade die Zivilgesellschaften beider Staaten Garanten und Motoren der deutsch-israelischen Beziehungen. Die meisten Israelis seien heute Deutschland gegenüber sehr wohlwollend eingestellt.
Gronauer warnte aber auch vor einer einseitigen antisemitischen Sichtweise, die sich meist hinter einer unreflektierten Kritik an der israelischen Politik verberge: „Alles, was wir über Israel hören, sollte einer kritischen Reflexion unterzogen werden.“ Nur zu oft würden in manchen Medienberichten Täter zu Opfern – und umgekehrt - Opfer zu Tätern gemacht.
Antisemitische, islamfeindliche oder theokratische Sichtweisen würden keine Konflikte lösen, sondern diese nur weiter verschärfen. Gronauer plädierte für ein verantwortungsvolles Miteinander und auf ein Besinnen auf gemeinsame Werte und Normen.