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Dr. h.c. Johannes Gerster, der von 1997 bis 2006 Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel war, schilderte im Kasseler Gespräch seine Arbeit an der Nahtstelle zwischen Israelis und Palästinensern. Israel sei, so Dr. Gerster, eine stabile Demokratie in einer undemokratischen Umgebung. Unter schwierigen Bedingungen sei es Israel gelungen, ein demokratisches, pluralistisches und rechtsstaatliches Gemeinwesen zu etablieren. Israel sei heute eine offene, kämpferische und streitbare Demokratie mit einem pluralistischen Pressewesen.
Seit seiner Staatsgründung 1948, habe Israel es verstanden, betonte Gerster, mit einer ungeheuren Integrationsleistung Einwanderungswellen von Menschen aus über 120 Ländern zu meistern. In nur 60 Jahren wuchs die Bevölkerung Israels von 700 000 auf rund 7,2 Millionen an. Gerster hob auch die enormen Leistungen im Bereich des Sozialwesens sowie beim Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur hervor. Des weiteren skizzierte er den raschen Aufstieg Israels von einem Agrarland zur Hightech-Spitzennation, die besonders in den Bereichen Informationstechnologie, Biotechnologie sowie der Gentechnologie weltweit einen Spitzenplatz einnehme.
Doch leider sei der Erfolg nicht ungetrübt. Die Suche nach Frieden und Sicherheit bleibe auch nach 60 Jahren eine bisher unerfüllte Sehnsucht aller Israelis. Gerster verwies auf die Stagnation bei den Friedensverhandlungen und beklagte das Fehlen eine internationalen Moderation. Zu einem Ausgleich in der Region, so Gerster weiter, könne es nur auf der Basis einer Zwei-Staaten-Lösung kommen.