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Wo wird Deutschland in Zukunft stehen? Vor rund 100 Teilnehmern formulierte Professor Dr.-Ing. Klaus Henning, Koordinator des Zukunftsdialogs der Bundeskanzlerin, drei Megatrends. So hätten wir Deutsche hoffentlich gelernt, nicht länger zu Lasten der nächsten Generation zu leben. Dazu zähle auch, dass wir unsere Staatsfinanzen im Griff hätten, ältere Menschen länger arbeiten würden und ein entsprechendes Demographiekonzept vorläge. Zum zweiten verfüge Deutschland über einen hohen Spezialisierungsgrad mit Tausenden Familienunternehmen, die zur Weltspitze gehörten. Handwerks- und Ingenieurskunst seien ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der Bundesrepublik. Als dritten Megatrend nannte Professor Henning den „globalen Homo Sapiens“. Es werde normal werden, dass sich Menschen in Zukunft in weltweit verteilten virtuellen Arbeits- und Lebensbereichen aufhielten. Die Digitalisierung sei eine globale Umwälzung, die alle Lebensbereiche umgestalten werde. Die Währung der Zukunft, sei nicht länger Geld, sondern Daten.
Ausdrücklich hob Professor Henning die Qualität des deutschen Bildungswesens hervor. Deutschland werde dafür in der Welt beneidet. Zugleich warnte er vor einer Überakademisierung. Facharbeit solle in der Gesellschaft die gleiche Wertschätzung erfahren wie akademische Arbeit.
Der wertorientierte Gemeinsinn sei wesentlich stärker als wahrgenommen. Dies sah Henning auch belegt durch die regen Beteiligung am Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin. So konnte die Internet-Plattform des Zukunftsdialogs 1,7 Millionen Besucher verzeichnen. Aus diesem weltweit einzigen Großversuch erwuchsen 240 Handlungsvorschläge. Mehr als zehn Vorschläge wurden bereits umgesetzt.