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Krisenherd Mittlerer Osten: Perspektiven für Iran und Afghanistan

Eine Bilanz des Gießener Gesprächs 24. Februar 2010

„Iran steckt in einer tiefen Krise und ist vergleichbar mit einem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch steht. Die Mehrheit der iranischen Bevölkerung will das Regime nicht. Eine Öffnung des Landes wird bereits in den Ansätzen erstickt“, sagte Dr. Aschot Manutscharjan im Gießener Gespräch der Konrad-Adenauer-Stiftung vor rund 100 Besuchern.

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Dr. Aschot Manutscharjan (Foto: Christian Rickes)

Präsident Mahmud Ahmadinedschad glaube, provozieren zu müssen, um alte Feindbilder aufrechtzuerhalten. So prägten Anti-Amerikanismus, die Leugnung des Holocausts sowie eine radikale antisäkulare und antiwestliche Haltung die Politik der Islamischen Republik Iran.

Mit Sorge beobachtet Dr. Aschot Manutscharjan, dass Ahmadinedschad offen die Bereitschaft seines Landes demonstriere, Massenvernichtungswaffen gegen seine Nachbarn einzusetzen. Erst in diesen Wochen habe das Regime verstanden, dass es US-Präsident Barack Obama gelungen sei, Russland in die Initiativen des Westens gegen eine atomare Bewaffnung Irans einzubinden. Ahmadinedschad und seinen Befürwortern sei klar, dass ein international isoliertes iranisches Regime massive innere Unruhen nicht intakt überstehen werde.

Die Entwicklung im Nachbarland Afghanistan komme nur schleppend voran, wie Dr. Manutscharjan sagte. Die größten Probleme stellten die Korruption, die schlechte Infrastruktur und die instabile Lage des Landes dar. Dennoch dürfe nicht vergessen werden, dass die afghanische Bevölkerung momentan eine - gemessen an der jüngsten Vergangenheit - friedliche Zeit erlebe. Es sei künftig eine wichtige Aufgabe für den Westen, rechtsstaatliche Strukturen in den Provinzen aufzubauen. Keinesfalls, so Dr. Manutscharjan, dürften die westlichen Truppen das Land überstürzt verlassen. Denn nur eine hinreichende militärische Präsenz könne den Aufbau einer funktionierenden Zivilgesellschaft gewährleisten.

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