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Auf sehr persönliche Weise schilderte Beckstein, wie seine eigene christliche Prägung sein politisches Handeln bestimmte. „Ich wusste bei meiner Arbeit als Innenminister und dann auch als Ministerpräsident immer, dass ich nicht selbst der Allerhöchste bin, sondern dass ich dem Allerhöchsten verantwortlich bin.“ Das sei gerade in der Demokratie eine wichtige Botschaft. Das eigene Handeln unter ethischen Gesichtpunkten zu hinterfragen, sei ihm stets wichtig gewesen.
Das Spannungsfeld zwischen persönlichem Glauben und Amt spürte Beckstein besonders während seiner Dienstjahre als Bayerischer Innenminister: „Natürlich gibt es schwierige Fälle in der Ausländerpolitik. Ich war bemüht, menschlich erträgliche und rechtlich tragfähige Lösungen zu finden.“ Dennoch müsse geltendes Recht durchgesetzt werden, denn der Politiker sei nicht Herr über Gesetze, sondern den Gesetzen unterstellt.
Ausgehend vom christlichen Verständnis, so Beckstein weiter, seien die Unionsparteien dazu verpflichtet, die Soziale Marktwirtschaft weiter zu stärken. Der Mensch habe Vorrang vor der Rendite. Weiter plädierte Beckstein für ökonomische Nachhaltigkeit und für die Einführung der Schuldenbremse. Diese sei geradezu ethisch geboten.
Abschließend rief Beckstein zu mehr Eigenverantwortung und gesellschaftlichem Engagement auf. Eine Demokratie könne ohne Demokraten nicht existieren. Es sei deshalb wichtig, dass sich gerade junge Menschen politisch engagierten, denn davon lebe die Demokratie.