Ein drastisches Umdenken in den Unternehmen und der Politik bezeichnete Bertram, das jüngste Mitglied der Konrad-Adenauer-Stiftung, als dringend erforderlich. Er erläuterte: "Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Die Erfassung und Analyse von Daten entscheidet über den Erfolg von Unternehmen. Wie können wir Unfallrisiken vermeiden? Wo können neue Pandemien verhindert werden? Das Spektrum der Möglichkeiten ist gigantisch." In Deutschland und in Europa brauchen wir - so Bertram - Innovationen und ein innovationsfreundliches Klima, wenn wir uns global auch in der Zukunft Gehör verschaffen wollen. Innovationen, etwa durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz, könnten ihren Beitrag leisten, die großen Menschheitsaufgaben, aber auch Alltagsprobleme zu lösen.
Als "Bremsklotz für Innovation" benannte Bertram, 2016 promoviert in theoretischer Astrophysik als Promotionsstipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung, ausdrücklich die Überforderung der Unternehmen durch Bürokratie: "Außerdem ist Föderalismus manchmal erschwerend, bietet aber auch Vorteile. Vor allem stellen sich viele kulturelle Fragen." Es gehe darum, Anreize zu schaffen, nicht Druck ausüben: "Der Mehrwert für das Unternehmen muss erläutert werden: Kosten können gesenkt werden, Wartezeiten verkürzen sich." Eine "Kultur des Scheiterns" müsse sich stetig entfalten: "Nicht jede Entlassung oder Insolvenz muss eine persönliche Katastrophe werden. Viele später sehr erfolgreiche Unternehmer seien bei vorherigen Gründungen krachend gescheitert. Das Motto habe zu lauten: "Beim nächsten Mal wird was draus."
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