Event reports
Autorin: Isabelle Rohr
Die Veranstaltung wurde von Prof. Eli Salzberger, dem Leiter des HCGES, eröffnet. Im Anschluss hielt der deutsche Botschafter in Israel, Dr. Clemens von Goetze, eine Rede über Europa und die Beziehungen zwischen der EU, Deutschland und Israel. Der Botschafter betonte, dass die Europäische Union die Fähigkeit und Stärke besitze, die vielen gegenwärtigen Herausforderungen, wie etwa die Flüchtlingskrise, das anstehende Referendum über einen möglichen “BREXIT“ oder die weltweit anwachsende Terrorbedrohung, zu meistern und Lösungen für diese Probleme zu finden. Er ergänzte, dass die demokratische Legitimität der europäischen Institutionen und Entscheidungen jedoch gestärkt werden und das Ziel der EU für die nächsten Jahre sein müsse, das Ausmaß der europäischen Integration zu bewahren. In Bezug auf die Beziehungen zwischen der EU und Israel sprach von Goetze von „einem großen Potenzial“. Es sei jedoch vor allem wichtig, dass der Austausch weiter gefördert werde und Israel noch stärker versuche, Europa die israelische Politik verständlich zu machen. Am Ende seines Vortrags betonte der Botschafter die starke Solidarität Deutschlands für Israel sowie das nicht nachlassende Bewusstsein für den Holocaust. Im Anschluss an die Rede stellte sich der Botschafter den vielen Fragen des internationalen Publikums. Großes Interesse wurde insbesondere an sicherheitspolitischen Fragen gezeigt.
Zum Schluss würdigte Dr. Michael Borchard, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel, in seiner Rede mit dem Titel „Konrad Adenauer - the relevance of his heritage for today“ die außerordentlichen Leistungen des ersten Bundeskanzlers, aufgrund derer sich eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung - auch noch 49 Jahre nach seinem Tod - an Konrad Adenauer erinnern. „Er verwandelte die Bundesrepublik Deutschland in eine stabile Demokratie und er erlangte wieder internationales Ansehen für Deutschland.“ Darüber hinaus betonte Dr. Borchard die Rolle Adenauers bei der Entwicklung der deutsch-israelischen Beziehungen sowie seine enge Freundschaft zu dem ersten Ministerpräsidenten Israels, David Ben Gurion. Zum Abschluss zeigte Dr. Borchard Parallelen zwischen Adenauer und der israelischen Bevölkerung auf, in dem er einige typisch israelische Charaktereigenschaften nannte, die auch Adenauer als Bundeskanzler auszeichneten.