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Seit den sozialen Protesten in Israel wurde der Diskussion über das richtige wirtschaftliche Modell ein fester Bestandteil des politisch-wirtschaftlichen Diskurses in Israel. Der „Milki Protest“ hat dazu durch das vergleichende Element mit der deutschen Wirtschaft beigetragen. Der Versuch zu begreifen, wie sich die Wirtschaftsmodelle der beiden Länder unterscheiden, fand große Beachtung. Der Begriff „Soziale Marktwirtschaft“, der die deutsche Wirtschaft beschreibt, hört für Israelis oft als ein Widerspruch in sich an.
Während der ersten Lerntreffen haben die Studenten die vorhandenen wirtschaftlichen Modelle erkundet. Die Studenten haben Länder mit einem sozial-demokratischen System sowie kapitalistischen Modellen untersucht. Dazu gehörten beispielsweise die liberale und wettbewerbsorientierte Wirtschaft wie in den USA, die gelenkte Marktwirtschaft, die die Staatsbürger versorgt, wie in Deutschland und den skandinavischen Staaten, oder das mediterrane sowie das fernöstliche Modell. Das Fazit ist, dass das wirtschaftliche Modell zuvorderst von der Art und Weise des staatlichen Eingriffs in die Marktordnung bestimmt wird.
Die nächsten Treffen sollen die Studenten mit einer ökonomisch-politischen Wissensbasis ausstatten. Unter anderem werden die folgenden Themen angesprochen werden: Die Zentralisation des finanziellen Sektors und deren Einfluss auf die Lebenshaltungskosten, die Regulierung in dem öffentlichen Sektor, ein Vergleich zwischen dem kompetitiven und leistungsorientierten Modell in einem Sozialstaat und dem israelischen Modell, die Herausforderungen für die Wirtschaft Israels und deren demokratisches Wesen, ein kritischer Einblick in den Arbeitsmarkt in Israel, die Rolle der Zivilgesellschaft, und selbstverständlich die deutsch-israelischen Beziehungen aus volkswirtschaftlicher Perspektive.