Event reports
Event: Diskussion am Runden Tisch
Datum/ Ort: 16. März 2013, KAS Büro, Amman
Organisation: Jadal Media Training Center, Konrad-Adenauer-Stiftung Amman
1. Programm: Überblick
Samstag, 16 März 2013
Willkommensreden
Frau Suhair Jaradat
Repräsentantin des Jadal Media Training Center
Amman –Jordanien
Frau Nidaa al Shraideh
Projektmanagerin der Konrad Adenauer Stiftung Amman
Amman – Jordanien
1. Entwicklung der Medien im Lichte des Arabischen Frühlings
Frau Suhair Jaradat
Repräsentantin des
Jadal Media Training Center
Amman –Jordanien
Diskussion
2. Journalisten und der Kampf gegen Korruption
Herr Mahmoud Quteishat
Anwalt und Rechtsberater
Amman – Jordanien
Diskussion
3. Verantwortungen eines Chefredakteurs in Zeiten der Krise
Herr Hazem Al Khalidi
Schriftsteller und Journalist
Jadal Media Training Center
Amman - Jordanien
Diskussion
Abschluss und Empfehlungen
Frau Suhair Jaradat
Repräsentantin des Jadal Media Training Center
Amman –Jordanien
Frau Nidaa el Shraideh
Projektmanagerin der Konrad Adenauer Stiftung Amman
Amman – Jordanien
Einleitung
Im Zuge des Arabischen Frühlings erlebte die Region eine Welle des Optimismus und der Hoffnung auf eine freiere Medienlandschaft; Journalisten fühlten sich ermutigt ehemalige Tabuthemen aufzugreifen. Meinungsfreiheit ist ein fundamentales Recht und essentiell für die Erlangung anderer Menschenrechte. Aus diesem Grund organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung Amman zusammen mit dem Jadal Media Training Center einen Workshop, um die Entwicklung der Medien während und nach dem Arabischen Frühling sowie ihre entscheidende Rolle im Demokratisierungsprozess und im Kampf gegen Korruption zu diskutieren.
Veranstaltung
In ihrer Eröffnung betonte Frau Nida´ Al Shraideh, Projektmanagerin im Auslandsbüro der KAS Amman, die Wichtigkeit des Workshops, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Folgen des arabischen Frühlings und deren Wirkungen auf die Medienlandschaft aufzuarbeiten. Die bedeutende Rolle der Medien zeigt sich besonders in jenen Ländern in denen die alten Regime gestürzt wurden. Frau Shraideh wies in diesem Zusammenhang auf das Potential der Medien hin, die politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung im Land voranzutreiben.
Frau Suhair Jaradat, Vertreterin des Jadal Media Training Center, betonte, dass die Medien und die Aufstände in der Region stets aufeinander einwirkten, da sie in ihren Forderungen nach Veränderungen, Reformen und im Kampf gegen Korruption vereint seien. Im Zuge der Demonstrationen stieg die Verwendung von Social Media Netzwerken wie facebook und Twitter an, woraus ein neuer Diskurs in den Medien entstand. Da-mit verbunden wurde ein neuer Diskurs über den Einfluss der Medien auf den politischen Wandel ausgelöst.
Die Menschen fordern Gesetzesänderungen, die Einhaltung der Menschenrechte und ein Ende der Inflation. Suhair Jaradat betonte, dass diese Forderungen, welche von den Medien aufgegriffen und so in die ganze Welt getragen wurden, die herrschenden Regime in Zugzwang bringen. Daher beschränkten die Regime die Medienfreiheit mithilfe präventiver Maßnahmen. Leider sei zu beobachten, dass auch die neuen Regierungen ähnlich restriktiv vorgehen, speziell mit Blick auf Online-Medien.
Allerdings sind laut Suhair Jaradat „die Früchte des Arabischen Frühlings noch nicht reif“, und die gewaltvolle Repression von Journalisten findet, nicht nur in der Region, sondern weltweit statt. Allein letztes Jahr wurden 139 Journalisten getötet, im Jahr davor waren es 30 Prozent weniger. Durch den Syrien-Konflikt steigen die Todeszahlen weiter an, da das Regime besonders hart gegen Journalisten vorgeht, welche sich kritisch dem Regime gegenüber äußern. Seit dem Beginn der Aufstände wurden 36 Journalisten in Syrien getötet.
Der Rechtsberater der Jordan Press Association (JPA), Herr Mahmoud Qteishat, sprach zu mehreren Änderungen jordanischer Mediengesetzte, vor allem aber zum Presse- und Publikationsgesetz. Er verurteilte die Pressezensur und die Einschränkung der Meinungsfreiheit. Gleichzeitig betonte er aber auch die Notwendigkeit legaler Restriktionen für Webseiten durch das Presse und Publikationsdepartments, da „die Auswirkungen von verantwortungslosem Journalismus katastrophal sind.“ Demnach hätten die Behörden das Recht die Presse zu zensieren.
Weiterhin führte er die Änderungen im JPA Gesetz genauer aus, wie beispielsweise die Änderung der Mitgliedschaft von Angestellten der audiovisuellen Medien im privaten und öffentlichen Sektor betreffend.
Herr Hazem el Khaldi, Chef des Cultural Departmens von Petra, sprach von den Entwicklungen in den Arabischen und Jordanischen Medien, welche vor allem durch die Expansion des Internets vorangetrieben wurden. Das Internet erlaubt es Menschen auf der ganzen Welt uneingeschränkt Informationen zu erhalten.
Er betonte, dass die arabischen Revolutionen, welche es geschafft haben viele Tabus zu überwinden, das natürliche Spiegelbild der Ereignisse der letzten 40 Jahre darstellen.
Am Ende des Workshops stimmten die Spre-cher und die Teilnehmer darin überein, dass die Aufstände noch nicht die
gewünschten Ziele erreicht haben, da der Sturz eines Diktators nicht automatisch auch den Sturz des autoritären Regimes bedeutet. Sie betonten ebenfalls, dass die arabischen Regierungen immer noch versuchen, die freie Presse zu zensieren, besonders da sie eine fundamentale Rolle in den Veränderungs-prozessen in einigen arabischen Staaten spielen.
Links zur Veranstaltung
http://assawsana.com/portal/pages.php?newsid=137527
http://www.alrai.com/article/574829.html