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Event reports

Die Bedeutung der Olympiade für den Sport in M-V und Olympialand Brasilien

Diskussionsforum in Greifswald

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Anlässlich der bevorstehenden Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im August 2016 lud das Politische Bildungsforum (PBF) M-V am 02.06.2016 zu einer interessanten Veranstaltung ins Greifswalder Alfried Krupp Wissenschaftskolleg. Die Veranstaltung beschäftigte sich einerseits mit dem Gastland Brasilien und andererseits mit dem dort bald stattfindenden Sportereignis, auch und insbesondere aus Sicht Mecklenburg-Vorpommerns. Als hochkarätige Gäste konnten hierfür Dr. Florian Rehli, Länderreferent Brasilien im Auswärtigen Amt, sowie Torsten Haverland, Geschäftsführer des Landessportbundes gewonnen werden.

Zunächst führte die Leiterin des PBF, Dr. Silke Bremer, allgemein in das Thema ein und erläuterte, dass die beiden sportlichen Großereignisse 2016 (Fußball-EM und Olympia) erneut die Bedeutung des Sports für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland zeigen würden. Sodann gab Dr. Rehli eine prägnante und informative Einführung über Brasilien, wobei er sowohl das Land als auch die deutsch-brasilianischen Beziehungen unter politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekten darstellte. Er betonte, dass Brasilien ein strategischer Partner Deutschlands sei, was die höchste Form der bilateralen Beziehungen darstellt. Dr. Rehli sparte auch schwierige Themen wie die weitverbreitete Korruption, die Sicherheitslage und das Zikavirus nicht aus, zeigte sich aber optimistisch, dass Brasilien die Olympischen Spiele gut und sicher organisieren werde; hierbei betonte er unter anderem die große Erfahrung Brasiliens mit der Organisation von Großveranstaltungen wie der Fußball-WM 2014.

Im Anschluss erklärte Herr Haverland sowohl generell die Strukturen des Leistungssports als auch die spezifische Situation in M-V. Er machte klar, dass dieses Jahr deutlich weniger Sportler aus M-V in Rio dabei sein würden als bei vergangenen Spielen, verwies jedoch gleichzeitig auf die guten Teilnehmerzahlen von M-V-Athleten bei den ebenfalls stattfindenden Paralympischen Spielen. Für M-V und Deutschland lautete sein Fazit, dass ohne eine erhebliche Steigerung der finanziellen Mittel der deutsche Leistungssport im internationalen Vergleich weiter zurückfallen werde mit dementsprechend weniger Medaillen in Rio und folgenden Olympischen Spielen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden die angesprochenen Themen vertieft und neue angebracht. Als ehemaliger Olympiateilnehmer zeigte sich Haverland überzeugt, dass der „Mythos Olympia“ weiterlebt. Der moderne Athlet sei natürlich ein mündiger Bürger, der eventuelle Probleme im Gastgeberland durchaus wahrnehme und anspreche; die Strahlkraft von Olympia sei aber auch so anziehend, dass Athleten unabhängig vom Austragungsort eine Olympiateilnahme als Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere empfänden. Dr. Rehli machte noch einmal deutlich, dass man trotz der aktuellen politischen Krise in Brasilien und der entsprechend negativen Berichterstattung nicht vorschnell negativ über Brasilien urteilen, sondern dem Land einen Vertrauensvorschuss geben sollte. Auch weitere Themen, wie die Dopingproblematik, wurden angesprochen bevor das Auditorium in die laue Sommernacht verabschiedet wurde.

Ivo Sieder

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