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Als der polnische Gleisbauarbeiter Jan Grzebski 1988 ins Koma fällt, gibt es noch Lebensmittelmarken und das kommunistische System. Als er, dank der liebevollen Zuwendung seiner Frau, im Juni 2007 nach 19 Jahren erwacht, ist die Welt um ihn herum nicht mehr verstehbar: komplex, „beschleunigt“ und globalisiert.
Was bedeutet es für mein Unternehmen, was für mein Führungsverständnis, wenn ich ½ Jahr der rasanten Veränderungen der Welt, in der ich lebe, verpasse?
Grundlage für den Vortrag: „Führung made in Germany“ ist die Globe Studie, von Prof. House, Prof. Brodbeck et. al. und die von dem Sozialpsychologen Prof. G. Hofstede. Hofsteede findet fünf Kulturmarker, um landeskulturelle Unterschiede und somit auch Unterschiede im Führunsgsverhalten weltweit abzubilden.
In der sogenannten ‚Globe Studie‘ werden Antworten auf die Frage gegeben, welche Führungsprinzipien weltweit für Effektivität stehen.
In Deutschland heißt führen immer noch 'hart sein', so der Psychologe Brodbeck. Wir stehen für ein hohes Maß an Leistungsorientierung und eine gering ausgeprägte Humanorientierung. Die Managementexpertin Prof. Gertrud Höhler merkt an, dass Überzeugungen, die im vergangenen Jahrhundert noch getragen haben, heute nicht mehr dienlich seien.
Auf dem Hintergrund fünf bedeutsamer Trends werden Anforderungen an Führungskräfte in der heutigen Zeit abgeleitet. Im Kern heutiger Anforderungen an Führungskräfte steht die Selbstkenntnis. Eine Führungskraft, die sich selbst nicht verstehe und leiten könne, so der Management Vordenker M. Kets de Vries, sei problematisch. Um das Führungsverhalten in Deutschland an aktuelle Anforderungen anzupassen, gilt es ‚resonant‘ zu führen: wie sich meine Mitarbeiter entwickeln, hängt in hohem Maße von der Haltung ab, mit der ich ihnen als Führungskraft begegne.
Thomas Röthemeier