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Unsere Verantwortung für die Zukunft von Glaube, Kirche und Gesellschaft im 21. Jahrhundert

Kirchenforum des Bildungswerk Hannover

Das diesjährige Kirchenforum des Bildungswerk Hannover der Konrad-Adenauer-Stiftung befasste sich in Anlehnung an das Motto „Gestaltung der Zukunft: Glaube – Kirche – Gesellschaft“ des Deutschen Katholikentages, der vom 21. bis 25. Mai 2008 in Osnabrück stattfindet, mit dem Thema „Unsere Verantwortung für die Zukunft von Glaube, Kirche und Gesellschaft im 21. Jahrhundert“. Für das Podium konnten die stellvertretende Landesvorsitzende der CDU in Niedersachsen, Frau Dr. Maria Franziska Flachsbarth MdB; Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke, Erzbistum Hamburg; Dr. Hermann Kues MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Arend de Vries, Vizepräsident des Landeskirchenamtes der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover gewonnen werden.

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v.l.n.r.: Arend de Vries. Dr. Maria Flachsbarth, Dr. Hans-Jochen Jaschke, Dr. Hermann Kues, Dr. Wolfgang Mauersberg (Moderator), Christian Schleicher

Folgende Themenfelder und Fragen wurden erörtert:

  • Bestandsaufnahme unserer Gesellschaft
  • Ursachen des Werteverfalls bzw. Wertewandel
  • Die Rolle der Kirchen im Konzert der Stimmen
  • Welche Bildung brauchen wir?
  • Welche Rolle spielen Ehe und Familie
  • Welche Antwort gibt der Glaube auf die Herausforderungen der Zukunft?
Weihbischof Jaschke sprach sich für den islamischen Religionsunterricht an Schulen und für den Bau von Moscheen aus. Er betonte, dass das Grundrecht der Religionsfreiheit von den Christen hochgehalten werden müsse. Seiner Überzeugung nach müssen die Christen ein spezielles Interesse daran haben, dass Muslime, die in Deutschland leben, ihren Glauben nicht verlieren, da der, der seinen Glauben verliere, ohne Wurzeln sei. Der Glaube müsse jedoch mit Freiheit und dem Verzicht auf Gewalt verbunden sein. Die Christen hätten in ihrer Geschichte gelernt, dass Toleranz lebensnotwendig sei. Er führte aus, dass da, wo Religion mit Gewalt verbunden sei, sie in die Irre führe. Im Blick auf die christliche Ökumene plädierte er für eine versöhnte Verschiedenheit zwischen den Konfessionen und betonte, dass das Christentum viele Farben brauche.

Dr. Hermann Kues warnte davor, Islam und Islamismus in einen Topf zu werfen. Seiner Überzeugung nach müssen wir anerkennen, dass es verschiedene Weltreligionen gibt und dass Menschen ihren Glauben leben. Die Christen müssen seiner Meinung nach sprachfähig werden, ihre Tradition neu entdecken und Auskunft über ihren Glauben geben können.

Arend de Vries wandte sich gegen gesellschaftlichen Pessimismus. Er führte aus, dass unsere Gesellschaft zwar an Vorbildern kranke, aber wir dennoch Mensch hätten, die in diese Rolle hineingingen. Zwar seien viele Menschen selbstbezogen, aber andere setzten sich für andere ein. Als positives Beispiel nannte er die Zahl von allein 110.00 Ehrenamtlichen im Bereich der hannoverschen Landeskirche. Seiner Meinung nach kommt es darauf an, die Stärken zu stärken und das Negative auszuhalten.

Frau Dr. Flachsbarth betonte, dass es der CDU nach 1945 hervorragend gelungen sei, katholische und protestantische Christen in einer Volkspartei zu vereinen und hob die zentrale Bedeutung des christlichen Menschenbildes für ihre Partei hervor. Sie räumte ein, dass die Gesellschaft in weiten Bereichen zu pragmatisch und oberflächlich sei. Die Politikerin betonte weiter, dass der Staat dort, wo Familien oder Alleinerziehende versagen, gefordert sei, sich um benachteiligte Kinder zu kümmern und führte dafür positive Beispiele an. Zugleich sprach sie sich für ein verbessertes Angebot an Ganztagsschulen aus.

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