Specialist conference
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Program auf der Seite der Kreisau Stiftung
Im Jahr 2016 feiern wir das 25. Jubiläum der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit. Dieses historische Dokument leitete eine neue Epoche der deutsch-polnischen Beziehung ein. Das Traktat ist Ergebnis des Briefes der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder, des Kniefalls Willy Brandts, der Versöhnungsmesse in Kreisau und vieler weiterer Initiativen von Polen und Deutschen, die sich durch ihren Mut ausgezeichnet haben, die Widrigkeiten des schwierigen Erbes der deutsch-polnischen Geschichte, vor allem im Zuge des Zweiten Weltkriegs, zu überwinden. Diesen Anstrengungen lag die Überzeugung zugrunde, dass Europa, trotz der entzweienden Geschichte, nur gemeinsam zu gestalten ist.
Das Jubiläumsjahr bietet nun die Möglichkeit darüber nachzudenken, inwieweit die Geschichte der deutsch-polnischen Versöhnung - vor allem in Kreisau - für die historische und politische Bildung genutzt werden kann, u.a. durch bilaterale deutsch-polnischen Bildungsprojekte für unterschiedliche Zielgruppen.
Mit der geplanten deutsch-polnischen Konferenz soll eine Plattform für den Erfahrungsaustausch schulischer und außerschulischer Bildungseinrichtungen, hauptsächlich aus der Wojewodschaft Niederschlesien und aus dem Bundesland Sachsen, geschaffen werden. Dieses Vorhaben verfolgt außerdem die Frage, welche Tätigkeiten oder Ereigbnisse, die zur deutsch-polnischen Versöhnung beigetragen haben, beispielsweise die Arbeit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, KIK, Znak (Zeichen), Bensberger Kreis, Maximilian Kolbe Werk, der Kniefall Brandts oder die Kreisauer Versöhnungsmesse in einem breiteren Bildungsangebot aufgenommen werden und damit zum besseren gegenseitigen Kennenlernen im Rahmen des deutsch-polnischen Dialogs beitragen können. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Diskussion über innovative Methoden zur Gewinnung von Zielgruppen und die Möglichkeiten, bei ihnen ein Interesse für diese Thematik zu schaffen.
Kreisau und seine Vergangenheit sind Erinnerungsorte des deutsch-polnischen Dialogs. Sie haben als solche die Aufgabe, die Geschichte der deutsch-polnischen Versöhnung und der europäischen Friedensordnung zu thematisieren und auf der Grundlage dieser Auseinandersetzung ein politisches Bewusstsein zu schaffen.
Die Konferenz wird ins Deutsche und Polnische simultan übersetzt.
P R O G R A M M
Freitag, 6. Mai 2016
14.00 Uhr Eröffnung der Konferenz
Rafał Borkowski, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kreisau
Falk Altenberger, Konrad-Adenauer-Stiftung in Polen
14.15 Uhr Herausforderungen für die politische Bildung in den kommenden 25 Jahren
Einführungsreferat:
Anna Zalewska, Ministerin für Nationale Bildung
14.45 Uhr Regionen als Akteure der deutsch-polnischen Zusammenarbeit im heutigen Europa
Cezary Przybylski, Marschall der Woiwodschaft Niederschlesien
Brunhild Kurth, Sächsische Staatsministerin für Kultus
Thomas Kralinski, Staatssekretär, Bevollmächtigter des Landes Brandenburg beim Bund, Beauftragter für Internationale Beziehungen
15.30 Uhr Die gegenseitige Wahrnehmung der Deutschen und Polen in den Jahren 1991-2016. Erfahrungen seitens des Deutsch-Polnischen Jugendwerks.
Paweł Moras, Geschäftsführender Direktor des Deutsch-Polnischen Jugendwerks, Warschau
16.30-18.30 Uhr Podiumsdiskussion I: Das Deutsch-Polnische Geschichtsbuch – Chance für eine Annäherung?
Einführung:
Prof. Dr. hab. Igor Kąkolewski, Zentrum für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin
Diskussion
Roman Kowalczyk, Niederschlesische Bildungskurator
Kinga Hartmann, in den Jahren 2010-2015 Leiterin des Koordinierungsbüro Sachsen-Polen der Sächsischen Bildungsagentur Görlitz
Dr. Magdalena Telus, Georg-Eckert-Institut Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung, Braunschweig
Moderation: Prof. Dr. Waldemar Czachur, Universität Warschau
20.00 Uhr Vorführung des Films „Glocken der Versöhnung” von Grzegorz Gajewski und Diskussion mit dem Regisseur Grzegorz Gajewski
Samstag, 7. Mai 2016
09.00 Uhr Einführung in den 2. Konferenztag
Dr. Kazimierz Wóycicki, Leiter der Europäischen Akademie Kreisau
09.15 Uhr Präsentation des Projektes „Deutsch-Polnische Erinnerungsorte”
Dr. Zofia Wóycicka, Zentrum für Geschichtsforschung der Polnischen Wissenschaftsakademie, Berlin
09.45 Uhr Podiumsdiskussion II: Deutsch-polnische Erinnerungsorte und ihre Rolle in der politischen Bildung
Marek Mutor, Direktor des Nationalen Kulturzentrums
Dr. Guido Hitze, Historiker, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der KAS 1989-2007, Referatsleiter in der Landeszentrale für politische Bildung in NRW 2008- 2013
Dr. Robert Żurek, Direktor der Abteilung des Instituts für Nationales Gedenken, Breslau
Stefan Erb, Geschäftsführender Direktor des Deutsch-Polnischen Jugendwerks, Berlin
Moderation: Dr. Kazimierz Wóycicki, Leiter der Europäischen Akademie Kreisau
12.00 Uhr Podiumsdiskussion III: Deutschland und Polen und die aktuellen Herausforderungen für Europa
Wojciech Murdzek, Abgeordneter des Sejm, Stadtpräsident von Schweidnitz in den Jahren 2002-2014
Joachim Zeller, MdEP, Deutschland (angefragt)
Arne Lietz, MdEP, Deutschland
Friederike Steglich, Leiterin der Politischen Abteilung, Deutsche Botschaft in Warschau (angefragt)
Dr. habil. Przemysław Żurawski vel Grajewski, Universität Łódź
Moderation: Prof. Dr. habil. Krzysztof Miszczak, Direktor der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, Warschau
14.00 Uhr Abschluss der Konferenz
14.30 Uhr Besichtigung der Ausstellung „Mut und Versöhnung“
Organisatoren:
Stiftung Kreisau
Konrad-Adenauer-Stiftung
Partner:
Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
Marschallamt von der Woiwodschaft Niederschlesien
Institut für Nationales Gedenken Breslau
Deutsch-Polnisches Jugendwerk
Kuratorium für Bildung in Breslau