Event reports
Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP spricht sich für eine starke europäische Sicherheitspolitik aus
Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP, Präsident des Europäischen Parlamentes a. D. und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, eröffnete am 09.02.2012 in Krakau das V. Forum für Euroatlantische Sicherheit, das vom Institut für Strategische Studien in Krakau, dem NATO-Hauptquartier und der KAS-Warschau organisiert wurde.
Dr. Pöttering betonte, dass die Europäische Union in Zukunft eine starke Verteidigungsrolle ihr Eigen nennen muss. „Wir (…) haben nicht nur ein ökonomisches Interesse daran, sondern auch eine besondere moralische Verantwortung, die (…) internationale Ordnung aufrechtzuerhalten und zu schützen. Denn sie steht für unsere ureigensten Werte, wie sie der europäischen Aufklärung entstammen: Freiheit, Menschenwürde, Gerechtigkeit, Toleranz.“ Um dies zu erreichen, müsse die EU nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sicherheitspolitisch ein Global Payer werden. Ein weiterer Aspekt, der die neue Sicherheitsrolle notwendig mache sei die Abnahme der militärischen Präsenz der USA in Europa und die Reduzierung der amerikanischen Militärausgaben . Die einzige Lösung für eine starke EU-Sicherheitspolitik sei, laut Dr. Pöttering, dass die EU immer weiter zusammenwachse, indem sie auch sicherheitspolitisch zusammenarbeite.
An der Fachdebatte beteiligten sich weitere hochrangige Referenten, wie Bogdan Klich, Senator der Republik Polen, Verteidigungsminister a. D., Jamie Shea, stellv. NATO- Generalsekretär der Abteilung für Neue Sicherheitsherausforderungen, Robert Pszczel, Direktor des Informationsbüros der NATO in Moskau und Dr. Karl von Wogau, Generalsekretär der European Security Foundation, Freiburg.
Das Forum stoß auf große Resonanz bei sicherheitspolitischen Experten und Politikern. Ganz besonders interessant war die Debatte mit Blick auf das NATO-Gipfeltreffen im Mai 2012 in Chicago.