Event reports
Sehr geehrter Herr Präses,
Sehr geehrter Herr Präsident der Polnischen Nationalbank,
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,
bitte erlauben Sie mir zunächst die besondere Begrüßung unserer Gäste, die extra aus Deutschland angereist sind, von Herrn Prof. Georg Milbradt, dem ehemaligen Ministerpräsidenten von Sachsen, von Jochen Sanio, dem Präsidenten der deutschen Bankenaufsicht, sowie von Prof. Norbert Walter, dem Chefvolkswirt der Deutschen Bank – herzlich Willkommen hier in Warschau.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung arbeitet nun schon seit 20 Jahren mit einem eigenen Büro und Programm in Polen. Im Sommer 1989, also noch vor dem Fall der Mauer in der damals noch so genannten „Volksrepublik Polen“, haben wir mit dieser Arbeit begonnen.
Vor zwanzig Jahren verknüpften wir mit der Eröffnung unseres Büros die Erwartung, einen Beitrag leisten zu können:
•die schwere Last der Vergangenheit abzubauen,
•den Prozess der Verständigung und der Aussöhnung zwischen beiden Völkern voranzutreiben und
•vor allem praktische Hilfe anzubieten, um Polens Bemühungen um wirtschaftliche Reformen, Rechtsstaat, Demokratie und Bürgergesellschaft zu unterstützen.
Mit dem der Überwindung der Mauer 1989 bekam der Traum einer europäischen Ordnung der Freiheit und des Friedens alle Chancen, Wirklichkeit zu werden. Mit dem EU-Beitritt der Staaten Mittelosteuropas 2004 haben wir ein wichtiges Ziel erreicht.
An dieser Entwicklung wollen wir weiter bauen.
Gemeinsam mit unseren Partnern wollen hier weiterbauen – mit unseren Partnern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Mit dem Institut für Marktwirtschaftsforschung arbeiten wir bereits seit 1989 zusammen. Gemeinsam führen wir Programme durch in den Bereichen:
•marktwirtschaftlicher Ordnungspolitik, der so genannten Sozialen Marktwirtschaft,
•Good Governance und
•Regionalentwicklung.
Als deutsche politische Stiftung freuen wir uns sehr über die erfolgreiche Entwicklung Polens. Es freut uns, dass Polen in einer Zeit der großen Finanzkrise ein Stabilitätsanker in Europa ist und – trotz mancher Schwierigkeiten – gute Rahmenbedingungen bietet.
Als deutsche Stiftung wissen wir auch, wie wichtig Vertrauen und Verlässlichkeit ist für die Entwicklung guter Beziehungen. Dies gilt für die Politik wie für die Wirtschaft, aber auch für das Privatleben.
Wenn wir heute über Vertrauen auf den Finanzmärkten diskutieren, dann geht es vor allem um gute Rahmenbedingungen, für ein gutes Funktionieren dieser Märkte.
Darüber hinaus sollten wir aber nicht die ethisch-moralischen Dimensionen des Themas vergessen. Dabei geht es um die ethischen Normen die unser Handeln bestimmen, die uns sagen, was wir tun sollten und was wir nicht tun sollten.
Wenn der Eindruck nicht trügt, dann haben wir es im Rahmen der Finanzkrise auch mit einem gewissen asozialen Verhalten von manchen Managern und Mitarbeitern auf den Finanzmärkten zu tun. Diese mögen zwar nicht arm sein an Geld, aber arm an Moral und in diesem Sinne eine sozial problematische Unterschicht, sozusagen ein neues „Finanzproletariat“ bilden.
Papst Benedikt XVI. hat in seiner Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ über die Rolle der Nächstenliebe zur Interpretation und Orientierung der moralischen Verantwortung geschrieben. Das ist vielleicht eine gute Lektüre für die Weihnachtszeit.
Ich danke dem Institut für Marktwirtschaftsforschung sehr für die Vorbereitung dieser Konferenz und für die wichtige Arbeit, die das Institut leistet.
Ihnen allen wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr.