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Wir brauchen eine neue Humanökologie

Einführung zur Diskussion "Warum Mann und Frau?"

Einführung zur Vorstellung und Diskussion des neuen Heftes in der Reihe „Christentum – Welt – Politik“ zum Thema „Warum Mann und Frau?“ im Saal der Polnischen Bischofskonferenz am 30.11.2009

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Die Familie ist die aus der Ehe zwischen Frau und Mann sich entfaltende natürliche Lebensgemeinschaft der Eltern mit ihren Kindern (lateinisch: societas naturalis parentalis) und zugleich die Zelle der menschlichen Gesellschaft.

Das sagt die christliche Soziallehre.

Eheleute und Eltern sind in der individualistischen westlichen Gesellschaft, in unserer Gesellschaft also, die großen Abenteurer des 21. Jahrhunderts. Sie sorgen für die notwendige Voraussetzung jeder sozialen und politischen Kultur, indem sie als Lebens- und Kulturgemeinschaft, als Erziehungs- und Wirtschaftsgemeinschaft, eben als Primärgruppe für den Erhalt unserer Gesellschaft und Kultur sorgen.

Ehe und Familie haben wegen ihrer fundamentalen Bedeutung für Staat und Gesellschaft Anspruch auf Schutz und Förderung. Reproduktion und Sozialisation sind fundamentale Interessen jeder Gesellschaft. Aber das funktioniert in den zurückgehenden, in den sterbenden Gesellschaften wie in Deutschland und Polen nicht mehr ausreichend. Die Geburtenraten sichern bei uns längst nicht mehr den Bestand der Gesellschaft.

Warum ist das so und wie kann man dieses Problem lösen? Das sind die wichtigsten Fragen, auf die auch die christliche Soziallehre Antwort geben muss, wenn sie eine politische Relevanz haben soll.

Zu Fragen ist also, wie in einer postmodernen Gesellschaft das Interesse an eigenen Kindern in einem ausreichenden Maß sichergestellt werden kann?

Welche soziale Anerkennung genießen in unserer Gesellschaft Eheleute und Eltern, die das Abenteuer Familie auf sich nehmen?

Welche Anreize müssen gesetzt werden, damit nicht Egoismus, sondern Treue und Solidarität in Ehe und Familie belohnt werden?

Wir brauchen heute eine neue Humanökologie, die das Abenteuer von Ehe und Familie unterstützt, die die Bedeutung von Ehe und Familie wieder hervorhebt, auch politisch. Denn es ist für ein Land, für die Volkswirtschaft, die Sozialsysteme, die Zukunft von sehr großer Bedeutung, ob nur 1,3 Kinder pro Frau wie in Polen oder aber 2 Kinder wie in Frankreich geboren werden.

Ein erster Schritt dazu ist vielleicht eine anthropologische Grundlagenreflexion über die Frage der Geschlechtlichkeit und davon ausgehende gesellschaftliche Bezüge. Dazu sollen die heutige Diskussion und das neue Heft in der Reihe „Christentum – Welt – Politik“ dienen.

Im Namen der Konrad-Adenauer-Stiftung, die dieses Projekt finanziert, danke ich allen Beteiligten, insbesondere den Autoren und Diskutanten, für das Zustandekommen dieser Debatte.

Wie hoffen, dass damit Impulse aus der christlichen Soziallehre für die politische Debatte gegeben werden.

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