Event reports
Der Hauptreferent des Tages, Natur-und Landschaftsführer Johannes Ruck, wanderte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Stück auf dem Radweg zwischen Blieskastel und Bliesbrück und erläuterte den Unterschied zwischen reinem Naturschutz und dem Konzept einer Kulturregion. Für Herrn Ruck hat eine gesunde Balance von Nutzungsinteressen und den Belangen des Naturschutzes oberste Priorität. Die Gruppe konnte nachvollziehen, welche Herausforderung es darstellt, einen politischen und gesellschaftlichen Diskurs über Fragen des Umgangs mit der Umwelt zu führen, wenn die betroffene Landschaft zugleich ein Naturerbe und Lebensraum für Menschen ist.
Während der Busfahrt durch den Bliesgau referierte Herr Ruck über die geologischen und topografischen Besonderheiten der Region, die auch die Siedlungsstrukturen bedingen und erläuterte die Gehöftstruktur typischer Bauernhöfe, wie sie heute noch das Ortsbild in weiten Teilen des Bliesgaus prägen.
Die Bedeutung bäuerlichen und landwirtschaftlichen Wirkens in der Region wurde besonders einprägsam in Kleinblittersdorf am Wintringer Hof durch Frau Allwicher vermittelt. Sie hob den Anspruch ihres Hofes hervor, zusammen mit geistig behinderten Menschen vor Ort ökologische Landwirtschaft zu betreiben, um mit möglichst geringer Umweltbelastung heimische Naturerzeugnisse anbieten zu können. Auf einer kurzen Wegstrecke entlang des
Jakobswegs diskutierte die Gruppe Themen wie Windkraft- und Solaranlagen,
insbesondere die Frage nach der Akzeptanz solcher Technologien und die Konsequenzen für Landschaften, wie zum Beispiel den Bliesgau.
Es wurde deutlich, dass auch eine nachhaltig bewirtschaftete Kulturregion nicht zwangsläufig ohne Einschnitte durch technische Anlagen bleiben dürfte, wenn das Ziel energetisch autarker Siedlungen in Angriff genommen werden sollte. Im Hotel Bliesbrück erörterte die Inhaberin mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie der Tourismus im Bliesgau im Einklang mit Natur und Umwelt gefördert werden kann.