Reading
Details
Nach dem Einmarsch der Wehrmacht im März 1944 waren die ungarischen Juden der Willkür der Nationalsozialisten und ihrer ungarischen Verbündeten ausgeliefert. Schon in den Jahren zuvor gab es Inhaftierungen, Umsiedlungen und gar Massenmorde mit 63.000 Todesopfern. Adolf Eichmann, der Leiter des „Judenreferats“ im Reichssicherheitshauptamt, organisierte systematisch die Deportationen und Tötungen mit bürokratischer Perfidie - etwa 565.000 ungarische Juden wurden im Holocaust ermordet.
Einzelne Diplomaten, vor allem Vertreter neutraler Staaten, engagierten sich für die Rettung von Menschenleben. So wurde im Sommer 1944 das „Glashaus“, ein ehemaliges Büro- und Wohngebäude in Budapest, zum Schauplatz dramatischer Ereignisse. Dort hatte der Schweizer Vizekonsul Carl Lutz eine Abteilung mit der nüchternen Bezeichnung „Auswanderungssektion“ eingerichtet. Zusammen mit ungarischen Widerstandskämpfern gelang es ihm, über 60.000 Menschen vor den Vernichtungslagern zu bewahren. Ein raffiniertes System von Schutzbriefen und Kollektivpässen ermöglichte ihnen die Ausreise nach Palästina.
Doch nach dem Krieg wurde Carl Lutz zum „vergessenen Helden“. Erika Rosenberg hat sich in Budapest und in der Schweiz auf Spurensuche begeben, hat Überlebende des Holocaust befragt und die historischen Hintergründe recherchiert.
Die Autorin:
Prof. Erika Rosenberg wurde 1951 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires geboren. Die Tochter deutscher Juden, die während der NS-Herrschaft nach Argentinien ausgewandert sind, ist als Schriftstellerin, Dolmetscherin, Journalistin und Dozentin im Auswärtigen Amt in Buenos Aires tätig.
In Argentinien war sie mit Emilie Schindler befreundet, der 2001 verstorbenen Witwe von Oskar Schindler, und verfasste Biographien über das Paar, das fast 1.200 jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung rettete. Unter dem Titel „Als ich mit dem Papst U-Bahn fuhr. Jose Bergoglio aus Buenos Aires“ veröffentlichte sie 2015 eine Biographie des aus Argentinien stammenden Papstes Franziskus. Ihr Buch „Das Glashaus – Carl Lutz und die Rettung ungarischer Juden vor dem Holocaust“ erschien 2016.
Programm
19.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Stanislaus von Eichborn
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
19.05 Uhr
Grußwort
Manfred Behrens MdB (angefragt)
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
19.15 Uhr
Lesung
„Das Glashaus“
Carl Lutz und die Rettung ungarischer Juden vor dem Holocaust
Prof. Erika Rosenberg
Historikerin und Buchautorin, Buenos Aires
anschließend
Diskussion/Tischgespräch
Moderation:
Guido Heuer MdL (angefragt)
CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt
Get together
Organisatorisches/Anmeldung
Wir bitten um verbindliche Anmeldung – per Antwortformular (Post/Online), Telefon, Fax oder E-Mail. Sie gilt als angenommen, wenn Sie keine Absage erhalten. Es wird kein Tagungsbeitrag erhoben.
Die Veranstaltung wird fotografisch begleitet. Die Teilnehmenden erklären mit der Anmeldung ihr Einverständnis, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. das vor, während oder nach der Veranstaltung entstandene Fotomaterial für Zwecke der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nutzt.
Fahrtkosten können nicht erstattet werden. Sollte es vorkommen, dass wir die Veranstaltung räumlich und/oder zeitlich verlegen oder absagen müssen, benachrichtigen wir Sie umgehend. Weitere Ansprüche aufgrund einer Veranstaltungsabsage oder -verlegung bestehen ausdrücklich nicht.
Tagungsleitung
Stanislaus von Eichborn
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Tagungsbüro
Brigitte Mansfeld
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Politisches Bildungsforum Sachsen-Anhalt
Franckestr. 1
39104 Magdeburg
Tel.: 0391-520887-101
Fax: 0391-520887-121
www.facebook.com/kas.sachsenanhalt
Rückmeldungen (Feedback): Anregungen, Lob und Kritik können Sie gerne an die Leiterin des Politischen Bildungsforums Sachsen-Anhalt richten unter alexandra.mehnert@kas.de oder an feedback-pb@kas.de.