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Sehr geehrte Damen und Herren,
verstärkt gingen in den letzten Monaten ehemalige Offiziere des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR gegen die Aufarbeitung der SED-Diktatur in Ausstellungen vor. Neben einer Ausstellung im sächsischen Reichenbach, die kurzzeitig gestoppt wurde, sind seit Spätsommer 2007 Teile der Ausstellungsdokumentation in der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) betroffen. Insbesondere fühlen sich die einstigen MfS-Mitarbeiter in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt.
Hintergrund ist die in der Gedenkstätte vorgenommene Präsentation von Strukturdaten über verantwortliche MfS-Untersuchungsführer aus dem berüchtigten „Roten Ochsen“, die sich mit NS-Tätern vor Ort auf eine Stufe gehoben fühlen.
Die Referenten nähern sich auf der Podiumsveranstaltung Fragen nach den Täterprofilen des DDR-Geheimdienstes und der strafrechtlichen Relevanz seines Handelns vor 1989 sowie nach dem Wissen um die zweite deutsche Diktatur und insbesondere über den DDR-Geheimdienst MfS.
Schließlich steht die prinzipielle Frage nach der demokratischen Kontrolle von Geheimdiensten zur Disposition, die im Kontext zur Diktaturgeschichte, aber auch im eigenen Selbstverständnis von höchster aktueller Bedeutung ist.
Wir laden Sie herzlich ein!
PROGRAMM
Dienstag, 17. Juni 2008
18.00 Uhr
Podiumsdiskussion
Täterprofile und demokratische Kontrolle:
Deutsche Geheimdienste am Ende des Kalten Krieges
mit
Oberstaatsanwalt
Dr. Hans-Jürgen Grasemann (Braunschweig)
Dr. Hans-Georg Wieck (Berlin)
Dr. Jochen Staadt (Berlin)
André Gursky (Halle)
Moderation:
Dr. Steffen Reichert
(Halle; freier Journalist und Historiker)
Begrüßung:
Dr. Andreas Schulze
(Konrad-Adenauer-Stiftung)
Eine Kooperationsveranstaltung der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale), der BStU-Außenstelle Halle sowie des Bildungszentrums Schloss Wendgräben der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Informationen zu den Referenten:
Dr. Hans-Jürgen Grasemann
ist Abteilungsleiter in der Staatsanwaltschaft Braunschweig, veröffentlichte zahlreiche Aufsätze insbesondere zu juristischen Fragen der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit.
Dr. Hans-Georg Wieck
war 1954-1993 Mitglied des Deutschen Auswärtigen Dienstes, u.a. Botschafter im Iran, der UdSSR sowie Indien und ständiger Vertreter bei der NATO, 1985-1990 BND-Präsident.
Dr. Jochen Staadt
wirkt als Projektleiter im Forschungsverbund SED-Staat der FU Berlin, forscht u.a. zur Einflussnahme von SED und MfS auf Hörfunk und Fernsehen in beiden deutschen Staaten.
André Gursky
ist seit 1996 Leiter der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale), ist zudem Verfasser zahlreicher Publikationen zur DDR-Geschichte, insbesondere im Raum Halle.
Wir bitten um Anmeldung zu dieser Veranstaltung. Bitte melden Sie sich per Fax, Telefon oder E-Mail an.
Zum Anmeldeformular
Der Eintritt ist frei. Fahrtkosten, Parkgebühren usw. können nicht erstattet werden.
Tagungsbüro:
Anja Gutsche
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Bildungszentrum Schloss Wendgräben
Wendgräbener Chaussee 1
39279 Wendgräben
Tel.: 039245/952-354; Fax: -366
Veranstaltungsort:
Stadthaus Halle (Saale)
Am Markt 2
06108 Halle (Saale)