Event reports
Der Bundestagsabgeordnete Jörg Hellmuth hob in seinem Grußwort bei der Veranstaltung des Politischen Bildungsforums Sachsen-Anhalt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. die Bedeutung von Heimat hervor und verdeutlichte, wie wichtig es ist, in ihr verwurzelt zu sein. So sei die Altmark eine sehr schöne Heimat.
Landrat Michael Ziche bescheinigte dem Land Sachsen-Anhalt eine sehr gute Entwicklung in den vergangenen 25 Jahren. Jetzt wandern in der Altmark mehr Menschen zu als ab, aber letztlich liegt die Sterberate über der Geburtenrate. Inzwischen haben sich die Schülerzahlen stabilisiert, der Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig, das Handwerk sucht eher nach Fachkräften. In der Altmark lässt es sich gut leben, im ehrenamtlichen, künstlerischen und sportlichen Bereich hat sie viel zu bieten.
Der Historiker Prof. Dr. Mathias Tullner verdeutlichte, dass die Menschen kaum Erinnerungen an das Bestehen des Landes Sachsen-Anhalt von 1945-1952 haben. Auch Politiker können sich schwer an die Zeit erinnern, aber auch an historische Persönlichkeiten, die aus den Regionen des heutigen Bundeslandes kamen. Sachsen-Anhalt ist stark vorangekommen, aber das Bundesland mit den größten Defiziten in der Kenntnis der Bürger über ihr Land. Bis auf Bayern und Sachsen sind die Bundesländer Kunstgebilde, Sachsen-Anhalt existierte bis 1990 nicht. Die Altmark hat viele Besonderheiten beibehalten, insbesondere was regionale Bräuche angeht.
Museumsdirektor Dr. Jochen Alexander Hofmann schätzte ein, was Heimat aus seiner Sicht ist. Heimat ist ein subjektiver Begriff, z.B. Kindheitserinnerungen, Jugend, Eltern, Nachbarn, Heimatdorf und Jugend spielen hinein. Er stellte die Frage, was Heimat letztlich so lieb macht: Sitten und Gebräuche, Gewohnheiten und Landschaften. Problematisch ist es, wenn die Heimat nur geografisch gesehen wird. Auch diskutierte er, wie viel Veränderung die Heimat verträgt. Heimat ist nicht statisch. Verändern Windräder die Liebe zur Heimat? – Veränderungen sind insgesamt auch für Eingesessene spannend. Es gibt gerade aktuell Menschen, die eine neue Heimat finden wollen und müssen, die es zu unterstützen gilt.
In der anschließenden Diskussion, sehr engagiert moderiert durch den Landtagsabgeordneten Carsten Borchert, ging es auch um die Tatsache, dass nicht nur das Bundesland die Heimat darstellt. Auch das Heimatdorf, die Region kann als Heimat gesehen werden und identitätsstiftend sein. Wichtig ist, dass der Heimatbegriff von unten kommt und subjektiv bleibt.
Michael Wolter stellte ergänzend des Arbeit und die Angebote des Club Hanseat in einer Führung und einem Grußwort vor. Er erläuterte das Engagement des Clubs für die Heimatregion. Im Club Hanseat arbeitet auch der Offene Kanal Salzwedel, der ebenfalls in der Führung seine Arbeit für die Region vorstellte.