Details
Wer beheimatet ist, redet nicht über Heimat. Erst wenn sie verloren zu gehen scheint, gerät sie in den Blick und kann zum Problem werden. So antwortet im Exil der Schriftsteller und Auschwitzüberlebende Jean Amery auf die Frage, wie viel Heimat der Mensch braucht: Umso mehr, je weniger er mit sich tragen kann. Heimat bezeichnet ganz allgemein das positive Beziehungsgefüge, das uns trägt und prägt. Sie entsteht unbemerkt, umgibt uns beständig und ändert sich in dem Maße, wie wir und die Umwelt uns entwickeln. Erst ist im Rückblick werden wir auf sie aufmerksam, dann ist sie aber bereits vergangen und wird zum Sehnsuchtsort und Fluchtpunkt.
Kunstwerke und insbesondere Fotografien nehmen dieses Beziehungsgefüge in den Blick, bilden Perspektiven auf Beheimatungen und lösen im Betrachter sowohl positive als auch negative Irritationen aus. In der Reflexion wird sichtbar, dass Heimat nicht etwas Starres ist, sondern sich entwickelt, verändert und ständig umgeformt wird. Aber in welche Richtung wollen wir uns bewegen? Was ist uns wichtig? Was hat uns geprägt und was eint uns? Welche Ereignisse sollten wir erinnern und was wollen wir vergessen?
Wir laden Sie herzlich ein, über die Kunstwerke von „Portraits“ miteinander und mit den Fotografen ins Gespräch zu kommen, um das Thema von Heimat und Beheimatung zu reflektieren.
Hier geht es zur Online-Anmeldung.
Program
19.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Dr. Joachim Klose
Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
für den Freistaat Sachsen
Dr. Martin Morgenstern
Projektleiter des Hellerauer PORTRAITS Awards
19.15 Uhr Gespräch
Snezhana von Büdingen
Fotografin
Arina Essipowitsch
Meisterschülerin an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
anschließend Empfang
anschließend Empfang