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und diese erste Veranstaltung wurde finanziell von der Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt.
Anlass zu dieser Podiumsdiskussion war die vom Verlagshaus Clio herausgegebene Edition Polis, in der mehrere Bücher über dieses aktuelle Thema veröffentlicht wurden. Darunter auch Die Gründe des Ersten Weltkriegs von Annika Mombauer, in der die überaus umfangreiche wis-senschaftliche Literatur über die Interpretationen der Kriegsgründe im Laufe der Geschichte sowie ein dreibändiges Lexikon mit dem Titel Serbien und die Serben 1903-1914. dessen Herausgeber Dr. Miloš Ković und Dr. Leon Kojen sind. An diesem Projekt wirkten auch zahlreiche renommierte Mitarbeiter aus verschiedenen Fachbereichen mit.
Über die Ursachen des Ersten Weltkriegs, eines der Schlüsselereignisse des bewegten 20. Jahrhunderts, wird von den Historikern stets kontrovers diskutiert. In den vergangenen Jahrzehnten wurden Hunderte von Büchern und Artikeln über dieses Thema veröffentlicht, und in den Archiven wurden Tausende von Dokumenten entdeckt und den Geschichtswissenschaftlern zur Verfügung gestellt – und dennoch bleiben gerade die Schlüsselfragen auch weiterhin ungelöst.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Jelena Jablanov Maksimović im Namen der Konrad-Adenauer-Stiftung und von Vesna Kapor im Namen des Studentischen Kulturzentrums. Als Diskussionsteilnehmer waren eingeladen Prof. Dr. Leon Kojen, Professor für Ästhetik, Prof. Dr. Boris Begović, Wirtschaftswissenschaftler, Prof. Dr. Slobodan Antonić, Soziologieprofessor, Dr. Miloš Ković, Geschichtswissenschaftler und Veljko Stanić, Historiker und Moderator der Veranstaltung.
Alle Diskussionsteilnehmer haben das Thema zunächst aus der Perspektive des eigenen Fachbereichs und dann im gegenseitigen Dialog kommentiert. Professor Kojen ging auf die serbische Lyrik und Literatur während des Großen Kriegs ein sowie auf allgemeine kulturhis-torische Themen dieser Epoche. Seine Ausführungen waren vornehmlich verschiedenen Aspekten aus diesem Themenbereich gewidmet. Professor Begović fasste die Ursachen des Großen Kriegs zusammen, wobei er sich besonders intensiv mit den Tendenzen in der aktuellen Sachbuchproduktion über den Ersten Weltkrieg beschäftigte, in der die Kriegsgründe thematisiert werden. Slobodan Antonić, Professor für politische Soziologie, sprach über die politischen Institutionen dieser Zeit, über das intellektuelle Klima und die sozialen Ideen in Serbien zu Beginn des 20. Jahrhunderts, während Dr. Miloš Ković die politischen Ideen im damaligen Serbien und Europa darlegte.
Im Verlauf der Podiumsdiskussion standen jene Fragen im Vordergrund, die aus heutiger Sicht provokativ erscheinen können, etwa jene über die tatsächlichen Sieger des Kriegs, über seine Folgen schlechthin wie auch jene für das gesamte Leben und die Entwicklung des serbischen Volkes. Angesprochen wurden auch die Gründe der unterschiedlichen Wahrnehmung dieser Epoche im der serbischen Gesellschaft unserer Zeit.
Nach der Diskussion folgten zahlreiche Fragen aus dem Publikum, als weitere Bestätigung dafür, wie wichtig das Thema Der Große Krieg gerade heute ist, wenn wir das hundertjährige Jubiläum dieses Ereignisses begehen. Dies zeugt auch von der Notwendigkeit, bei öffentlichen Diskussionen, in Gegenwart eines breiteren Publikums darüber zu sprechen, und nicht nur in geschlossenen wissenschaftlichen Kreisen oder in der Presse darüber zu publizieren und zu lesen. Wie berechtigt diese Idee gewesen ist, hat auch die Anzahl der Zuhörer gezeigt, für die der Kleine Saal des Studentischen Kulturzentrums nicht ausreichte. Im Publikum waren auch zahlreiche Studenten, was für die Veranstalter und Referenten einen besonderen Ansporn darstellte, auch in Zukunft ähnliche Podiumsdiskussionen zu organisieren.