Expert panel
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Diese Veranstaltung, unterstützt von Seiten der KAS und NNS, gibt Unterstützung bei der Professionalisierung der journalistischen Arbeit, regt aber auch zur Öffnung für neue Themen an, die von politisch-gesellschaftlicher Bedeutung für die Öffentlichkeit sind. Mehr als zwanzig Teilnehmer, Journalisten und Experten nahmen an dem Bildungsseminar teil, das mit einer Presse-Konferenz beendet wurde.
Neben seiner bisher überwiegend informativen Funktion, hat InfoPress in diesem Jahr eine neue – bildende – Funktion bekommen. Das investigative Potential der serbischen Redaktionen ist auf keinem guten Niveau. Oft können keine entsprechenden Informationsquellen gefunden oder angesprochen werden, um ein wichtiges Thema der Öffentlichkeit nahe zu bringen. Vor diesem Hintergrund haben das Auslandsbüro der Konrad Adenauer Stiftung und die NNS beschlossen, InfoPress in Zukunft als ein Bildungsseminar zu gestalten. In einem ersten Teil untersuchen Fachleute zusammen mit den Redakteuren und Journalisten ein aktuelles Thema, wobei die Experten wichtige Hinweise für die Rechrchearbeit und notwendigen Aspekte für die Betrachtung des ausgewählten Themas liefern. In einem zweiten Teil wird jeweils eine Pressekonferenz organsiert, bei denen Vertreter der politischen Parteien oder staatlicher Institutionen Gesprächspartner der Journalisten sind, die ihr erworbenes Wissen direkt anwenden können.
Für das erste InfoPress dieser Art in diesem Jahr bot sich das Thema der landesweiten Energiepolitik angesichts der ständig steigenden Kraftstoffpreise an. Diese wirken sich negativ auf die gesamte Transportbranche und auf den Lebensstandard der Bürger. Es muss dabei mitbedacht werden, dass die Abhängigkeit von Energie heute neben der wirtschaftlichen vor allem eine politische Frage ist. Infolge dessen ist die Information der Öffentlichkeit über Preisbildungspolitik und Energieeffizienz von großer Bedeutung.
Folgende Fragen wurden im InfoPress behandelt:
- Eine Strategie für die Entwicklung des Energiesektors Serbiens,
- Energieffizienz mit dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung,
- Die Richtungen des technologischen Fortschritts im Bereich der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energiequellen Serbiens, und
- Wissenschaftsjournalismus auf dem Gebiet der Energieeffizienz.
Jovan Petrović, Professor an der technischen Fakultät in Novi Sad, unterstrich ebenfalls, dass der politische Wille zur Errichtung einer systemübergreifenden, gut und effektiv konzipierten Energiepolitik da sein muss.
Die Journalisten hatten die Möglichkeit, einige Einzelheiten über den Energieriesen NIS zu erfahren. Dieser ist ein Beispiel dafür, wie man durch Zentralisierung des Energiesektors ein Problem schafft, für dessen Lösung nur ein Ministerium zuständig ist. Wenn der Energiesektor dezentralisiert bzw. demonopolisiert werden würde, dann könnten die hohen Gewinne von NIS in neue Systeme und die Modernisierung der technischen Produktion fließen und nicht, wie es im Moment der Fall ist, in den Haushalt der Republik Serbien, die damit andere Probleme und ihr Defizit saniert. Bei der Versammlung wurde auch angesprochen, dass die Medien darauf achten müssen, sich mit alternativen Energiequellen zu beschäftigen.
Den Journalisten wurde einige Tage vor dem Bildungsseminar und der Pressekonferenz Informationsmaterial über diese Themen übersandt. Es umfasste mehr als zwanzig Seiten zusätzliche Untersuchungen und eine Analyse der Energiepolitik. Dieses Material, wie auch die Präsentationen einiger Teilnehmer des Seminars und der Pressekonferenz, werden künftig von den Journalisten als Basis für eigene Untersuchungen genutzt.
Dies ist wichtig, da diese Themen leider nicht ausreichend behandelt werden, auch wenn sie schon bald von entscheidender, interner, aber auch geopolitischer Bedeutung für Serbien sein werden. Bislang beschäftigen sich die Medien der Vojvodina am meisten mit Politik (53%) und dem Bankenwesen (15%). Erst dann folgt Energie mit 13% Nachrichtenanteil. Es folgt Landwirtschaft (6,5%) und weiters andere Themen. Erneuerbare Energiequellen nehmen nur 0,5% ihrer Untersuchungen ein.
Mit Hilfe des InfoPress kann also erwartet werden, dass dem Thema in Zukunft ein stärkeres Gewicht beigemessen wird. So konnte man jetzt schon erkennen, dass dieses Thema stärker in den Printmedien vorkam und zusehends auch ein Echo in den elektronischen Medien findet. Die Analyse nach diesem InfoPress ergab zudem, dass sich die Medien mit erneuerbaren Energien beschäftigen. All dies sind erste Anzeichen des Erfolgs des neuen Konzepts von InfoPress.
PROGRAMM – Informativ-edukatives Seminar:
10:00 Uhr
Politik und Energetik in Vojvodina und Serbien
Tihomir Simic, stellv. Vorsitzender des Exekutivrates der Autonomen Provinz (AP) Vojvodina
10:15 Uhr
Erfahrungen im Ausland über Effizienz der Energienutzung
Jovan Petrovic, Fakultät der Technischen Wissenschaften, Novi Sad
10:30 Uhr
Hauptprobleme in der Energetik in Serbien
Dobrica Filipovic, NIS-Naftagas
10:45 Uhr
Serbien – Ein Verschwender
Dragan Nedeljkovic, Journalist und Redakteur der Web-Zeitschrift „Energoportal“
11:00 Uhr
Berichterstattung über alternative Energiequellen in serbischen Medien
Stanko Pevac, Leiter PREFIX
PROGRAMM – Pressekonferenz und Diskussion:
11:15-12.30 Uhr
Teilnehmer:
Dragan Surducki, Sekretär für Energetik und Mindestrohstoffreserven, Exekutivrat der AP Vojvodina
Rade Ciric, Assistent, Sekretariat für Technologieentwicklung der AP Vojvodina
Dusan Gvozdenac, Direktor, Zentrum für Energieeffizienz der AP Vojvodina
Tomislav Micovic, Direktor der Advertising Agentur Marcons, Center for Corporate Communication in der NIS
Prof. Dr. Ljubomir Geric, Fakultät der Technischen Wissenschaften, Novi Sad
Dragomir Vasic, Direktor VING – Consulting and Engeneering Company for Energy Efficiency
