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„Das Klima und Umfeld welches wir heute mit Ihnen gemeinsam in der Stadt Sombor vorfinden ist perfekt um Gespräche und Diskussionen darüber zu führen wie weiter zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Stärkung des Zusammenhalts beigetragen werden kann und wie konstruktiv Ideen dazu ausgetauscht werden können.“ Mit diesen Worten gab Norbert Beckmann-Dierkes, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Serbien das Startsignal zur Konferenz.
Der Andrang war groß, neben einem großen Publikum waren auch zahlreiche Medienvertreter anwesend, darunter auch die Radio-Television Vojvodina (RTV), der größte lokale Fernsehsender.
„Europa in meiner Stadt“ ist eine Plattform der KAS Belgrad welche Regierungsvertreter, und Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft und Kultur sowie aus verschiedenen Institutionen mit der Zivilgesellschaft und dem einzelnen Bürger verbinden soll, Ziel ist es einen Austausch zu ermöglichen bei welchem gemeinsam Lösungsansätze zur Verbesserung des Gemeinwohls ausgearbeitet werden.
Dieses Mal lag der Fokus ganz auf dem Thema Minderheitenpolitik und Migration. Bereits im Vorfeld äußerte sich Damir Zobenica, Vizepräsident des Parlaments der Autonomen Provinz Vojvodina, in seiner Begrüßungsansprache sich hoffnungsvoll darüber, dass Programme wie „Europa in meiner Stadt“ als Zukunftsmodell für eine noch stärkere Einbindung von zivilgesellschaftlichen Organisationen in der politischen Arbeit dienen werden. Zum Hauptthema nationale Minderheiten und Migration fügte er an:
„Die Angehörigen nationaler Minderheiten, besitzen das besondere demokratisch geschützte Recht Parlamentsunterlagen in ihrer Muttersprache zu erhalten, Anfragen an das Haus in ihrer eigenen Sprache zu stellen und auch die Sitzungen des Parlaments der Autonomen Provinz Vojvodina in der von ihnen benutzten Sprache zu verfolgen."
Im Rahmen der Konferenz fanden zwei Paneldiskussionen statt. Thema des ersten Teils war die Politik der Europäischen Union in Bezug auf nationale Minderheiten – so zum Beispiel die rechtliche Rahmenabstimmungen im internationalen und europäischen Vergleich. Leiter dieses Segments war Nikola Burazer, Programmdirektor des Zentrums für zeitgenössische Politik, als Gesprächsgäste nahmen Suzana Paunović, Direktorin der Regierungsstelle für Menschen- und Minderheitenrechte, Vladimir Vukčević, Berater für Menschenrechte im Justizministerium Serbiens, Biljana Jović, Präsidentin des Zentrums für Migrationsforschung und Prof.Dr. Goran Bašić, Direktor des Instituts für Gesellschaftswissenschaften teil.
Im zweiten Teil des ersten Panels lag der Schwerpunkt auf der Kultur und dem Alltag der einzelnen lokalen Minderheiten sowie auf den Problemen und Herausforderungen mit welchen diese konfrontiert sind. Die Moderation hierbei war Gabrijela Bogišić , Projektleiterin des deutschen Vereins „St.Gerhard“ in Sombor, Gesprächsgäste waren Anton Beck, Präsident von „St.Gerhard“, Hajnalka Buda, Koordinatorin für Sendungen in den Minderheitensprachen der Radio-Television Vojvodina (RTV) und Milan Simonović Politologe und Religionswissenschaftler.
Das zweite Tagespanel gestaltete sich visuell-interaktiv, es wurden nicht nur moderierte Diskussionen mit den Gästen der Konferenz zum Thema Inklusion von Minderheiten und Migranten geführt, sondern es wurden auch Kurzfilme gezeigt wie zum Beispiel über die Probleme von Unternehmern die der Roma-Gemeinde angehören oder auch über Migranten welche auf ihrem Weg in die Europäische Union durch Serbien reisen. Die Moderation leitete Biljana Jović vom Zentrum für Migrationsforschung, als Gäste sprachen Zorica Đokić-Milosavljević, Polizeidirektion Sombor, Jasna Žarković, Programmmanager im Institut für regionale Wirtschaftsentwicklung und Aleksandra Galonja, Projektkoordinatorin des EIDHR (European Instrument for Democracy & Human Rights) in der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Serbien.
Doch die Veranstaltung sollte nicht nur ein Reden über sondern auch ein Reden mit nationalen Minderheiten werden. So fand ein reger Austausch zwischen den Teilnehmer des Panels und den Vertretern der ortsansässigen Volksgruppen sowie von Minderheiten in Nachbarländern aus dem Publikum statt. So beteiligten sich etwa Dr. Suzana Kujundžić-Ostojić, Präsidentin im Nationalrat der Bunjewatzen und Vladimir Hamm, Präsident der Donauschwaben in Osijek (Kroatien) besonders an der Diskussion, neben vielen anderen.
In ihren Rede, bedankte sich die Bürgermeisterin der Stadt Sombor Dušanka Golubović bei der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. dass ihre Stadt als Veranstaltungsort ausgewählt wurde.
„Ich bin hocherfreut, dass Sombor Gastgeber einer solchen Konferenz ist, auch weil unsere Stadt mit einem Teil ihres Territoriums an die Europäische Union grenzt und sich im Dreiländereck Serbien – Kroatien – Ungarn befindet. Besonders stolz bin ich auf die Tatsache, dass in unserem Sombor Menschen aus über 20 verschiedenen Nationen leben und sie damit eine echte multikulturelle Umgebung darstellt. Auch aus diesem Grund sagen wir hier stets: wir in Sombor sind eine Familie aus ganz verschiedenen Nationalitäten.“