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Event reports

"Alles außer Hochdeutsch?"

60 Jahre Baden-Württemberg

Das Bildungswerk Freiburg der Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltete in St. Märgen ein Seminar zum 60-jährigen Bestehen Baden-Württembergs

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Der weite Reiseweg einiger Teilnehmer zeigte, dass dieses Jubiläum nicht nur die Menschen im Südwesten interessiert. Aus Celle oder Hamburg etwa kamen sie angereist, um mehr über das Land der Tüftler zu erfahren. So stand zu Beginn eine Betriebsbesichtung der Firma Testo in Titisee auf dem Programm. Die Firma ist ein typisches mittelständisches Unternehmen, das zum Weltmarktführer in mobiler Messtechnik aufgestiegen ist und dennoch der Heimat verwurzelt blieb.

Die Dokumentation "Bewegte Heimat - Baden-Württemberg im Film" stimmte die Teilnehmer auf die Themen des Seminars ein.

Am Samstag richtete sich die Aufmerksamkeit dann auf Hans-Georg Wehling, Honorarprofessor am Institut für Politikwissenschaften der Universität Tübingen. Er schilderte in einem kurzweiligen Vortrag die „schwere Geburt“ des „Bindestrichlandes“. Badener seien vom Typ her eher rebellisch, die Schwaben dagegen auf Harmonie bedacht und sparsam. Der Unterschied liege, wie immer, in der Geschichte. Einzig in Baden war die Deutsche Revolution von 1848 erfolgreich. Zudem durchlebte Baden zwischen 1860 und 1870 den Kulturkampf, der zur Trennung von Staat und Kirche führte. Die Sparsamkeit und das Harmoniebedürfnis der Schwaben habe dagegen ihre Wurzeln in der rigorosen Disziplin der Protestantischen Kirche und des Staates Württemberg.

Die Badener seien mit der Gründung des Bundeslandes Baden-Württemberg im Jahre 1952 alles andere als glücklich gewesen. Im Rückblick war es jedoch die einzige erfolgreiche Neugliederung eines Bundeslandes in der Bundesrepublik.

Die Politik im Ländle und die Förderung des ländlichen Raums standen im Mittelpunkt der weiteren Beiträge. Patrick Rapp, Abgeordneter der CDU im Landtag und Personalleiter der Firma Dold sprach über die Bedeutung des Tourismus, die Energiewende und die Infrastruktur im ländlichen Raum. Er regte beispielsweise an, den Rohstoff Holz stärker für die Energiewende zu nutzen. Trotz mancher Kritik an der grün-roten Landesregierung, teilte er die Meinung vieler Teilnehmer, dass andere Bundesländer gerne jene Sorgen hätten, über die im Südwesten gejammert wird.

Bei Schwarzwälder Kirschtorte wurde zum Abschluss - unter dem Motto „Frauen schaffen Zukunft“ - das Projekt "Landfrauencafe Goldene Krone" präsentiert. Über 20 Frauen haben hier einen Arbeitsplatz gefunden.

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