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Jugend im Internet? Aber sicher!

Der Amoklauf in Winnenden hat Deutschland erschüttert. Welche Rolle spielen die neuen Medien? Einerseits können sie für die Entwicklung von Kindern förderlich sein. Andererseits bergen sie Gefahren wie Gewaltverherrlichung oder Pornographie, Rassismus, Produktpiraterie und Kostenfallen. Jörg Kabierske vom Medienprojekt „Klicksalat“ (www.klicksalat.de) klärte in seinem Vortrag im Theodor Heuss Gymnasium Freiburg Eltern auf.

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Es gab einmal eine Zeit, in den 1980er Jahren, da warnten Schulbücher vor Gewaltdarstellungen in der beliebten Zeichentrickserie Captain Future. Ich erinnere mich noch. Die Serie war der Höhepunkt einer Fernsehwoche, Gesprächsgegenstand jeder Schulpause. Es gab nicht viel Vergleichbares im Fernsehen.

Wie gut haben es dagegen die Kinder heutzutage. Sie haben die ganze Welt zur freien Verfügung; durch das Internet. Gleichzeitig kann man sich mit der besten Freundin unterhalten, sogar mit Bild, auch wenn sie gerade in Amerika ist. Die Kids lernen lauter neue Freunde kennen, per Mausklick- in den Social Communities wie SchülerVZ oder bei ICQ. Die neuesten Infos kann man einsehen, die besten japanischen Animaserien oder das neueste Lied von Tokio Hotel: Per Mausklick wird jeder Wunsch sofort erfüllt. Wie gut haben es die Kids heute im Gegensatz zu den 1980er Jahren. Schöne neue Welt. Neu? Ja. Aber schön? Wirklich? Die Veranstaltung über die Gefahren des Internets sagte etwas ganz anderes aus. Der Referent, Jörg Kabierske vom Medienprojekt „Klicksalat“, malte ein erschreckendes Bild und demonstrierte den Eltern die entsprechenden Seiten im N etz: Internet-Mobbing hat in den Social Communities ganz neue Formen angenommen. Gewaltdarstellungen, die es früher in keiner Fernsehsendung gab, kommen per Mausklick auf den Bildschirm. Pädophile schleichen sich in Chatrooms ein und belästigen die Kids. Manche Kinder isolieren sich durch stundenlanges Chatten per ICQ und drohen zu vereinsamen. Auch Tokio Hotel kann zur Gefahr werden; das illegale Downloaden von Musik kostet die betroffenen Eltern manchmal Tausende von Euro Schadensersatz. Schöne neue Welt? Der Referent sagt: Ja. Es hilft nichts die neuen Medien zu verteufeln, auf den rechten Umgang mit ihnen kommt es an. Hier sind die Eltern gefordert. Medienzeiten ist das Zauberwort. Die Eltern sollten zusammen mit ihren Kindern besprechen, was diese im Internet machen. Bestimmte Seiten sollten für die Jugendlichen am besten gleich gesperrt werden. Maximal eine Stunde am Tag sollten beispielsweise Fünftklässler in die Welt von ICQ, SchülerVZ und Youtube eintauchen. Auf diese Weise lässt sich das Internet kindgerecht erschließen, so der Referent.

Also doch eine schöne und neue Welt? Vielleicht sollte ich mir wieder die alten, mittlerweile fast antiquierten Captain-Future Folgen sehen. Aber diese gibt es auch nur noch im Internet.

(Gunnar Henrich)

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