Event reports
Nach der traditionellen Eröffnungszeremonie begann der Leiter des KAS-Auslandsbüros Afghanistan, Herr Matthias Riesenkampff, mit einer Einführung über die Arbeit und die Ziele der Konrad-Adenauer-Stiftung seit 2002 in Afghanistan. Er erklärte die Bedeutung des ersten Nachkriegskanzlers Konrad Adenauer und die der Sozialen Marktwirtschaft für den Aufstieg der Bundesrepublik von einem völlig zerstörten Land mit Millionen von Flüchtlingen zu Europas stärkster Wirtschaftsmacht innerhalb von 20 Jahren. Damit zog er eine Parallele zu der aktuellen Lage Afghanistans, erläuterte aber auch die zum Teil sehr unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen. Hieran anknüpfend stellte er die Frage, welche Auswirkungen die noch vorzustellende amerikanische Politik (vss. soll diese Ende Mai öffentlich bekanntgemacht werden) des neuen US-Präsidenten Donald Trump auf Afghanistan und die Region haben wird.
Als Referent war ein hochrangiger Vertreter der afghanischen Zivilgesellschaft eingeladen. In einer ebenso ausführlichen wie klaren und kompetenten Präsentation erklärte er die Entwicklung Afghanistans seit dem US-Einmarsch 2001 bis heute. Dabei arbeitete er sehr genau die verschiedenen gemachten Fehler, sowohl von westlicher als auch afghanischer Seite, heraus. Von dieser Ausgangslage aus, begann er die wahrscheinliche, neue Politik von US-Präsident Trump zu skizzieren, und erläuterte die möglichen Szenarien für Afghanistan. Vor allem machte er deutlich, dass die gegenwärtige Lage kein afghanischer, sondern ein regionaler Konflikt mit internationaler Beteiligung sei.
Anschließend entspann sich eine lebhafte Diskussion der Konferenzteilnehmer, die von Studenten bis Vertretern der afghanischen Zivilgesellschaft reichte. Hier kam es zu einer Vielzahl von Fragen sowohl an den Referenten als auch an den KAS-Auslandsmitarbeiter. Besonders hervorzuheben bleibt das große Engagement und Interesse der Teilnehmer an der Zukunft ihres Landes. Die sehr gut besuchte Veranstaltung wurde von den Teilnehmern besonders gut angenommen.