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Im Rahmen des Meininger Dialogs wurde die Veranstaltung "Die Gesundheit unserer Kinder - Ein Auftrag für die Bildungspolitik" vom Rotary Club Meiningen in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung Erfurt organisiert.
Zu Beginn begrüßte die Moderatorin Christin Lenk das Publikum und stellte das Thema vor. Nach ihr betrat der Präsident des Rotary Club Meiningen Günther Lierhammer das Rednerpult. Er stellte den Rotary Club mit dessen Geschichte, Leistungen und Aufgaben vor. Dabei strich Lierhammer insbesondere jüngere Projekte, wie den Ernährungsführerschein heraus, der Schulkinder für eine gesunde und ausgewogene Ernährung sensibilisieren soll. Denn vor allem die Arbeit mit Kindern und Heranwachsenden steht im Mittelpunkt der Arbeit des Rotary Club. Dadurch kam auch die Idee zu dieser Veranstaltung zustande. Damit leitete Lierhammer über zum Vortrag von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer.
Prof. Grönemeyer stellte in seinem ausführlichen Vortrag sein Gesundheitskonzept für Kinder und Schüler vor. Dabei legte er die Schwerpunkte auf gesunde und ausgewogene Ernährung, die den Kindern gezeigt und beigebracht werden sollte sowie auf Bewegung. Beide Elemente sollen in den Schulen bzw. in den Unterricht mit integriert werden und eine Symbiose bilden. Dadurch würden Krankheiten und Übergewicht vorgebeugt werden und die Kinder könnten das gelernte ins Erwachsenenalter mitnehmen. Grönemeyer erhofft sich davon, dass das Gesundheitssystem entlastet wird, da mit diesen Maßnahmen vor allem chronischen Krankheiten, wie Rückenschmerzen und Diabetis, präventiv entgegengewirkt werden könnte.
Als wichtige ergänzende Maßnahme müssen die Eltern in den Gesundheitsunterricht einbezogen werden. Zum einen benötigen die Schulen die Unterstützung der Eltern bei der Umsetzung, zum anderen bleibt der Effekt dieser Schritte gering, wenn das Erlernte in den Familien nicht fortgeführt wird.
Im Anschluss fand ein Podiumsgespräch mit der Präsidentin des Thüringer Landtags Birgit Diezel, der Präsidentin des Rotary Club Haßfurt Doris Zeltner, Lierhammer und Grönemeyer statt.
Diezel lobte die Initiative Lebenshilfe Gera, die das größte Biogewächshaus Europas erbaut hat und somit auch einen Beitrag zur gesünderen Lebensweise von Kindern leistet. Das Konzept und der Erfolg des Ernäherungsführerscheins des Rotary Club führten Zeltner und Lierhammer weiter aus und sehen sich bemüht bald auch in Kooperation mit Thüringer Schulen zu treten. Angesprochen auf die vorgestellten Initiativen, bewertete Grönemeyer die Ideen Diezels und des Rotary Clubs zur Förderung der Gesundheit der Kinder überaus positiv und unterstützte diese.
Im weiteren Verlauf bemängelte Diezel , dass zu viele Sportstunden ausfallen würden. Aber gerade in den Grundschulen sei Bewegung für Kinder enorm wichtig. Sie plädierte außerdem dafür, dass der Schulgartenunterricht eine größere Wertschätzung erfahren solle. Auch diese Unterrichtsstunden sollten besser nicht ausfallen, da hier die Kinder mit dem Anbau von Obst und Gemüse vertraut gemacht werden.
Grönemeyer ging zum Ende noch einmal detailliert auf sein Konzept des Gesundheitsunterrichts ein. Zu Beginn sollen die Kinder an den Körper und seine Organe sowie deren Funktionen und Mechanismen herangeführt werden. Dadurch soll ein besseres Verständnis für den Zusammenhang zwischen Sport und Ernährung geschaffen werden.
Im Publikum, in dem viele Lehrer und Schulleiter saßen, stieß das Konzept von Grönemeyer auf großes Interesse und Akzeptanz. So meldeten sich verschiedene Schulleiter von Kneip- und Gesundheitsschulen zu Wort, die die Ansichten Grönemeyers teilten.