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Im Rahmen der Lutherdekade heißt 2012 das Themenjahr „Reformation und Musik“. Zu diesem Anlass lud die Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit der Internationalen Martin-Luther-Stiftung am 21. Mai zu einer Konzertlesung in den Palas der Wartburg ein.
Die Ministerpräsidentin des Freistaats Thüringen Christine Lieberknecht stellte in ihrem Grußwort die historische Bedeutung Luthers und der Wartburg für die Entwicklung Deutschlands und insbesondere für den Freistaat Thüringen als Heimat an den Anfang ihrer Ausführungen. Zum aktuellen Themenjahr hob sie hervor, dass die Musik der Herzschlag der Reformation gewesen und sie ein Ausdruck der individuellen Freiheit als Christ zu verstehen sei. Denn die Reformation war eine singende Bewegung und für Luther war Gesang von großer Bedeutung. So ist die evangelische Kirchenmusik ein kultureller Reichtum und hat das Musikland Thüringen als erstes geprägt. In diesem Zusammenhang erwähnte sie insbesondere den Thüringer Komponisten Johann Sebastian Bach.
Zum Ende ihres Vortrags erinnerte Ministerpräsidentin Lieberknecht daran, dass die bisherigen Themenjahre im Zuge der Lutherdekade bereits einige geistige und kulturelle Reichtümer bei den verschiedenen Veranstaltungen thematisierten. Damit leitete sie zum Beauftragten der Thüringer Landesregierung zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums „Luther 2017" und geschäftsführenden Vorstandsmitglieds der internationalen Martin-Luther-Stiftung Dr. Thomas A. Seidel über.
Nach einem kurzen Zwischenspiel durch die Musikmanufactur Gonska & Bergner, umriss Seidel noch einmal das Konzept der Lutherdekade und die bisherigen Themenjahre. Er machte dabei deutlich, dass jeder Lebensabschnitt Luthers und jeder Ort den er besuchte, bei diesem Projekt eine Rolle spielen. Insbesondere der Kulturtourismus in Thüringen, dem ein großes Wachstumspotential zugeschrieben wird, soll damit gestärkt werden, da Luther im Tourismus-Marketing eine internationale Strahlkraft entfalten kann. Die Erstellung eines „Lutherwegs“ soll das Luther- und Reformationsthema darüber hinaus mit dem Tourismusmagneten Wandern verbinden. Der „Lutherweg“ soll 2014 fertig gestellt werden.
Zum Ende warf Seidel noch einen Blick auf die Probleme und Risiken, die ein solches Projekt mit sich bringen. Denn als Staat-Kirche-Projekt sind viele Gremien in die Arbeit integriert. Dadurch sind viele Meinungen und Ideen im Entscheidungsprozess, wodurch Kompromisse unter den Partnern manchmal schwierig zu finden sind. Dennoch blickte Seidel optimistisch in die Zukunft und geht auf Grund des bisherigen geleisteten von einem erfolgreichen Gelingen der Lutherdekade aus.
Die Veranstaltung wurde von einer 45-minütigen Performance der Musikmanufactur Gonska & Bergner zusammen mit dem bildenden Künstler Walter Sachs abgeschlossen, die in einer modernen Version „Luther 2.17 - Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ aufführten. Diese sorgte für großen Beifall unter den fast 300 Gästen.