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Mit dem Ziel, deutsch-ukrainische Städtepartnerschaften zu fördern und zu stärken, bei Bedarf zu reaktivieren sowie neue Verbindungen zu begründen wurde das Projekt „Kommunale Partnerschaften mit der Ukraine“ der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen. Um die Zusammenarbeit, den Austausch, die Vernetzung und gemeinsame Projekte mit deutschen Kommunen auf ukrainischer Seite zu unterstützen, kooperiert die Konrad-Adenauer-Stiftung mit Engagement Global und fördert drei Regionalkoordinatoren, welche für alle ukrainischen Kommunen mit deutscher Partnerschaft als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Die drei Regionalkoordinatoren haben im März 2016 ihre Arbeit aufgenommen und sind seitdem bereits im Kontakt mit allen ukrainischen Kommunen, die Partnerschaften mit Deutschland haben. Das eindrucksvolle Ergebnis der Arbeit der Koordinatoren und von Engagement Global ist der erste Rundtisch ukrainischer Kommunen am 6. und 7. Juli in Kiew, an dem 52 Vertreter aus 35 Kommunen teilnahmen, die partnerschaftlich mit Deutschland verbundenen sind. Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Referatsleiter im BMZ Ulrich Kaltenbach, den Projektleiter Dr. Michael Hamalij und den Leiter der Internationalen Abteilung der Stadt Kiew Taras Holota wurden die Möglichkeiten zur Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen Kommunen besprochen, die im Rahmen des Projektes für „Kommunale Partnerschaften mit der Ukraine“ eröffnet werden. Auch der Austausch und die Vernetzung zwischen den Kommunen stand im Vordergrund. Zum Abschluss des Rundtisches gratulierte der Kiewer Oberbürgermeister Dr. Witalij Klitschko zur gelungenen Veranstaltung und unterstrich, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den deutschen und ukrainischen Kommunen ist.
Bereits am 21. und 22. April 2016 waren Vertreter ukrainischer Kommunen, darunter viele mit deutscher Partnerkommune, im Rahmen einer Dezentralisierungskonferenz der Hans-Seidel-Stiftung in Lwiw zusammengekommen. Der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel im BMZ unterstrich in seiner Rede wie ukrainische Kommunen von der Erfahrung deutscher Kommunen bei der Selbstverwaltung profitieren können. Gleichzeitig ist aber der Austausch von Erfahrungen und Know-How in beide Richtungen wichtig und wertvoll. Der Parlamentarische Staatssekretär betonte auch, dass das in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung neu gestartete Projekt zu Kommunalen Partnerschaften von Engagement Global einen wichtigen Beitrag dazu leisten kann.
Für erfolgreiche partnerschaftlichen Aktivitäten zwischen ukrainischen und deutschen Städten gibt es viele Beispiele. So ist Freiburg partnerschaftlich mit Lwiw verbunden. Kooperation findet im Jugend- und Bürgeraustausch, in der Bildung, im Kulturbereich und humanitärer Hilfe statt, wobei seit kurzem die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit dazugekommen sind. In einer ebenfalls langjährigen Partnerschaft unterstützt München die Stadt Kiew bei der HIV/Aids-Prävention sowie Qualifizierung von medizinischen Personal und Sozialarbeitern. Doch nicht nur zwischen großen Städten, sondern auch zwischen kleinen Kommunen gibt es enge Kooperation. Die westukrainischen Kleinstadt Schowkwa arbeitet beispielsweise seit 2013 in einer Know-How-Partnerschaft im Bereich Energieeffizienz mit der sächsischen Stadt Delitzsch zusammen.
Im Rahmen des Partnerschaftsprojekts von Engagement Global werden die von der KAS geförderten Regionalkoordinatoren dazu beitragen, diese Erfolgsgeschichten deutsch-ukrainischer Städtepartnerschaften fortzuschreiben und neue entstehen zu lassen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt