Event reports
Die Konrad-Adenauer-Stiftung begleitet seit 1994 den politischen Transformationsprozess der Ukraine und fördert unter anderem die Entwicklung einer nachhaltigen demokratischen Ordnung, den Aufbau der Zivilgesellschaft sowie die Konsolidierung der demokratischen Strukturen.
Nach dem Umsturz des Janukowitsch-Regimes befassen sich die demokratischen Parteien in der Ukraine intensiv mit der Dezentralisierung und der stärkeren Einbindung der Zivilgesellschaft in die politischen Entscheidungsprozesse. In diesem Kontext wird die Kompetenzverlagerung von der Zentralregierung an die kommunalen und regionalen Entscheidungsebenen angestrebt. Das Studien- und Dialogprogramm für junge Kommunal- und Regionalpolitiker sowie Vertreter der Zivilgesellschaft hat zum Ziel, dass sich diese über das Zusammenwirken der verschiedenen staatlichen Ebenen in der BRD informieren und sich mit der kommunalen Selbstverwaltung in Deutschland vertraut machen.
Ein weiterer gesellschaftspolitisch bedeutender Tätigkeitsbereich der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Ukraine ist die Vergangenheitsbewältigung. Aufgrund der historisch bedingten, geographisch stark divergierenden Interpretationsmuster der Geschichte, fördert die Konrad-Adenauer-Stiftung den Geschichtsdialog zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Insbesondere im Rahmen des „Maidan“ und der politischen Krisen auf der Krim und in der Ostukraine ist die Bedeutung dieses Themenschwerpunktes deutlich geworden, da geschichtliche Stereotypen von politischen Kräften instrumentalisiert wurden, um den politischen Konflikt zu fördern. Deshalb werden sich die Kommunal- und Regionalpolitiker sowie Vertreter der Zivilgesellschaft mit der Aufarbeitung der neueren und neuesten Geschichte in Deutschland auseinandersetzen.
Vor diesem Hintergrund hat die Konrad-Adenauer-Stiftung eine Gruppe von ukrainischen Experten zur Thematik „Dezentralisierung” „Stärkung der Zivilgesellschaft“ und „Erinnerungspolitik“ zu einer Studien- und Dialogreise nach Berlin eingeladen.