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David McAllister #AdenauerInterviewDavid McAllister in Wasghington D.C.: Europäische Positionen vertreten und den Amerikanern zuhören Zwischen Terminen im Weißen Haus im Rahmen eines Dialogprogramms der Konrad-Adenauer-Stiftung sprach Nico Lange mit David McAllister im #AdenaueInterview über die Beziehungen zwischen der EU und den USANico Lange: David McAllister, herzlich Willkommen in der Konrad-Adenauer-Stiftung in Washington DC. Sie sind hier in Ihrer Funktion als Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments um Gespräche zu führen. Wir waren heute im Weißen Haus, wir waren auf einer Konferenz zu russischer Desinformation. Wir haben noch weitere Termine. Warum ist es für Sie wichtig jetzt gerade zu diesem Zeitpunkt mit den Amerikanern Gespräche zu führen?David McAllister: Mit keinem Land außerhalb des Kontinents Europa hat die Europäische Union, und damit auch Deutschland, so enge Beziehungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Wir sind weltweit führender Handelspartner. Die Amerikaner sind unsere NATO Verbündeten, garantieren unsere Sicherheit in Europa. Es gibt vielfältige politische, kulturelle und wirtschaftliche Verflechtungen. Umso wichtiger ist es angesichts neuer Herausforderungen im transatlantischen Verhältnis ins Gespräch zu kommen. Ich bin der Adenauer-Stiftung sehr dankbar, dass ich wirklich für zweieinhalb Tage die Gelegenheit hier habe, Gespräche zu führen, europäische Politik zu erläutern aber eben auch zuzuhören, was die Amerikaner uns zu sagen haben.Nico Lange: Wir haben mit Regierungsvertretern gesprochen, Senatoren, mit Experten aus Think Tanks. Was ist Ihr Eindruck in Deutschland, in Europa, wird viel Negatives berichtet über Donald Trump. Es gibt auch eine gewisse Hysterie in dieser Frage. Was ist Ihr Eindruck von diesen Gesprächen, wie steht es um die transatlantischen Beziehungen?David McAllister: Wichtig ist, dass wir in Europa nicht nur über die Amerikaner reden, sondern vor allen Dingen mit den Amerikanern reden. Mit den Vertretern der neuen Regierungsmehrheit. Mit den Abgeordneten von Republikanern und Demokraten, und wichtig ist, dass die transatlantischen Beziehungen jenseits der reinen Regierungskontakte gehen. Es gibt so viele Verflechtungen auf der wirtschaftlichen Ebene. Ich finde aber auch ganz wichtig „People-to-people“ Kontakte, dass man wirklich im Dialog bleibt. Mein Eindruck ist auch, dass jenseits mancher irritierenden Rhetorik, die es unbestritten seitens des Präsidenten gibt, es doch ein starkes breites Fundament gibt, dass man auch zukünftig die europäischen und amerikanischen Beziehungen intensivieren will.“Nico Lange: Es gibt in der Außenpolitik, für die Sie zuständig sind im europäischen Parlament, ein paar Baustellen: West-Balkan, Östliche Partnerschaft, Ukraine, Nordafrika. Gibt es Gesprächsbereitschaft bei den Amerikanern da gemeinsam voran zu kommen?David McAllister: Sie haben die Schwerpunktthemen der europäischen Außenpolitik in den nächsten Jahren angesprochen. Das sind in der Tat die südliche Partnerschaft mit den Mittelmeerländern, in Nordafrika. Im Nahen Osten ist es die östliche Partnerschaft mit den hochkomplexen Fragen um die Ukraine, die Republik Moldau oder Georgien. Das dritte Schwerpunktthema ist der westliche Balkan. Und was uns eint ist, dass wir hier ähnliche Interessen haben, und dass wir uns auch austauschen müssen mit den Amerikanern wie wir gemeinsam einen Beitrag dazu leisten können, dass eben sich das unmittelbare geografische Umfeld der europäischen Union stabilisiert. Das ist eine gemeinsame Aufgabe und wir brauchen hier auch weiterhin sichtbares amerikanisches Engagement. Deshalb ist mein Wunsch und meine Forderung an die Gespräche mit den amerikanischen Politikern: Zieht euch nicht zurück, sondern bleibt engagiert. Und uns verbindet ja als Europäer und Amerikaner auch die gemeinsame Unterstützung von universellen Werten wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, religiöse Toleranz, die Gleichberechtigung von Frau und Mann, nur um einige Beispiele zu nennen. Wenn Amerikaner und Europäer außenpolitisch an einem Strang ziehen sind wir immer erfolgreicher, als wenn wir uns auseinander dividieren lassen.Nico Lange: Vielen Dank, Herr McAllister.David McAllister: Gerne.
Posted by Konrad-Adenauer-Stiftung USA on Mittwoch, 12. Juli 2017
Nico Lange: David McAllister, herzlich Willkommen in der Konrad-Adenauer-Stiftung in Washington DC. Sie sind hier in Ihrer Funktion als Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments um Gespräche zu führen. Wir waren heute im Weißen Haus, wir waren auf einer Konferenz zu russischer Desinformation. Wir haben noch weitere Termine. Warum ist es für Sie wichtig jetzt gerade zu diesem Zeitpunkt mit den Amerikanern Gespräche zu führen?
David McAllister: Mit keinem Land außerhalb des Kontinents Europa hat die Europäische Union, und damit auch Deutschland, so enge Beziehungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Wir sind weltweit führender Handelspartner. Die Amerikaner sind unsere NATO Verbündeten, garantieren unsere Sicherheit in Europa. Es gibt vielfältige politische, kulturelle und wirtschaftliche Verflechtungen. Umso wichtiger ist es angesichts neuer Herausforderungen im transatlantischen Verhältnis ins Gespräch zu kommen. Ich bin der Adenauer-Stiftung sehr dankbar, dass ich wirklich für zweieinhalb Tage die Gelegenheit hier habe, Gespräche zu führen, europäische Politik zu erläutern aber eben auch zuzuhören, was die Amerikaner uns zu sagen haben.
Nico Lange: Wir haben mit Regierungsvertretern gesprochen, Senatoren, mit Experten aus Think Tanks. Was ist Ihr Eindruck in Deutschland, in Europa, wird viel Negatives berichtet über Donald Trump. Es gibt auch eine gewisse Hysterie in dieser Frage. Was ist Ihr Eindruck von diesen Gesprächen, wie steht es um die transatlantischen Beziehungen?
David McAllister: Wichtig ist, dass wir in Europa nicht nur über die Amerikaner reden, sondern vor allen Dingen mit den Amerikanern reden. Mit den Vertretern der neuen Regierungsmehrheit. Mit den Abgeordneten von Republikanern und Demokraten, und wichtig ist, dass die transatlantischen Beziehungen jenseits der reinen Regierungskontakte gehen. Es gibt so viele Verflechtungen auf der wirtschaftlichen Ebene. Ich finde aber auch ganz wichtig „People-to-people“ Kontakte, dass man wirklich im Dialog bleibt. Mein Eindruck ist auch, dass jenseits mancher irritierenden Rhetorik, die es unbestritten seitens des Präsidenten gibt, es doch ein starkes breites Fundament gibt, dass man auch zukünftig die europäischen und amerikanischen Beziehungen intensivieren will.“
Nico Lange: Es gibt in der Außenpolitik, für die Sie zuständig sind im europäischen Parlament, ein paar Baustellen: West-Balkan, Östliche Partnerschaft, Ukraine, Nordafrika. Gibt es Gesprächsbereitschaft bei den Amerikanern da gemeinsam voran zu kommen?
David McAllister: Sie haben die Schwerpunktthemen der europäischen Außenpolitik in den nächsten Jahren angesprochen. Das sind in der Tat die südliche Partnerschaft mit den Mittelmeerländern, in Nordafrika. Im Nahen Osten ist es die östliche Partnerschaft mit den hochkomplexen Fragen um die Ukraine, die Republik Moldau oder Georgien. Das dritte Schwerpunktthema ist der westliche Balkan. Und was uns eint ist, dass wir hier ähnliche Interessen haben, und dass wir uns auch austauschen müssen mit den Amerikanern wie wir gemeinsam einen Beitrag dazu leisten können, dass eben sich das unmittelbare geografische Umfeld der europäischen Union stabilisiert. Das ist eine gemeinsame Aufgabe und wir brauchen hier auch weiterhin sichtbares amerikanisches Engagement. Deshalb ist mein Wunsch und meine Forderung an die Gespräche mit den amerikanischen Politikern: Zieht euch nicht zurück, sondern bleibt engagiert. Und uns verbindet ja als Europäer und Amerikaner auch die gemeinsame Unterstützung von universellen Werten wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, religiöse Toleranz, die Gleichberechtigung von Frau und Mann, nur um einige Beispiele zu nennen. Wenn Amerikaner und Europäer außenpolitisch an einem Strang ziehen sind wir immer erfolgreicher, als wenn wir uns auseinander dividieren lassen.
Nico Lange: Vielen Dank, Herr McAllister.
David McAllister: Gerne.