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Five key takeaways about the U.S.-German relationship

PEW Studie zum deutsch-amerikanischen Verhältnis von Bruce Stokes

Die Öffentlichkeit steht mit großer Mehrheit zum deutsch-amerikanischen Verhältnis, doch werden einige Unterschiede bei der Beurteilung verschiedener Politikfelder sichtbar. Dies ergab eine Studie des PEW Research Center, die in Kooperation mit der Bertelsmann-Stiftung erarbeitet und nun in Washington D.C. vorgestellt wurde. Dabei flossen in die Bewertung gegenwärtige Diskussionen wie die um das Freihandelsabkommen TTIP als auch historische Ereignisse wie der Marshallplan und der Fall der Mauer mit ein. Für die Studie wurden jeweils ungefähr 1000 Amerikaner und ebenso viele Deutsche befragt.

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72 Prozent der Amerikaner halten Deutschland für einen verlässlichen Verbündeten, betonte Bruce Stokes, Director am PEW Research Center, der die Studie kommentierte. Rund 62 Prozent der Deutschen würden dasselbe über die USA sagen. Dennoch gilt es festzuhalten, dass momentan jeder Dritte der Deutschen in den USA keinen zuverlässigen Partner sieht – Ausdruck mancher Verstimmungen der letzten Jahre, etwa rund um Datensicherheit und Privatrechte des Einzelnen.

Wenn die deutschen Bürger an die wichtigsten Ereignisse der gemeinsamen Beziehungen in den vergangenen 75 Jahren denken, dann stehen die Rolle der Amerikaner beim Fall der Mauer (34 Prozent), der Marshallplan (20 Prozent) und die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust (20 Prozent) im Vordergrund. In der US-amerikanischen Bevölkerung spielt der Zweite Weltkrieg die wichtigste Rolle; vier von zehn Amerikaner nennen den Holocaust als stärksten Verbindungspunkt der deutsch-amerikanischen Beziehung.

Die Streitthemen der jüngeren Geschichte würden hingegen eine untergeordnete Rolle spielen. Nur acht Prozent halten etwa den Konflikt über den Irakkrieg in den Beziehungen für ein wichtiges Ereignis. Die NSA-Affäre kommt auf zwölf Prozent: „Trotz all der Schlagzeilen über die NSA ist das nicht so stark im Bewusstsein verankert, wie die gegenwärtigen Schlagzeilen vermuten lassen", meint Bruce Stokes hierzu.

Ein weiterer Teil der Bevölkerungsumfrage beschäftigte sich mit den derzeitigen Verhandlungen über das mögliche Freihandelsabkommen zwischen den USA und Europa – TTIP. Die Umfrage ergab, dass 50 Prozent der Amerikaner und 41 Prozent der Deutschen glauben, dass TTIP gut für ihr Land sei. Einer von fünf Amerikanern und eine von vier Deutschen glauben jedoch, dass der Deal schlecht sei. „Es gibt mehr Deutsche, die an Außerirdischen glauben, als in amerikanische Standards vertrauen“, sagt Stokes. Dies sei durch einen regulatorischen Nationalismus auf beiden Seiten des Atlantiks begründet. Ein solches Misstrauen sei der Grund, warum die TTIP Verhandlungen zudem transparenter gestaltet werden müssen. Rund 28 Prozent der US-Amerikaner gaben an, noch nicht genug über die Verhandlungen gehört zu haben um sich eine Meinung zum Thema TTIP zu bilden.

Die US-Amerikaner wollen, dass Deutschland eine größere Rolle spielt, wenn es um die Verantwortung bei sicherheitspolitischen Fragen geht: Rund 54 Prozent der Amerikaner gaben an, dass Deutschland eine aktivere, militärische Rolle übernehmen soll, wenn es um Friedensbildung und Stabilität im Weltgeschehen geht. Rund Zweidrittel der deutschen Studienteilnehmer sind jedoch der Meinung, dass bedingt durch die deutsche Geschichte, Deutschland seine militärische Rolle eher limitieren sollte.

Im Zusammenhang mit seiner Studies betonte Bruce Stokes in einem Interview mit dem AICGS-Präsident Dr. Jackson Janes am 22.Mai 2015, das fehlende Vertrauen auf der US-amerikanischen wie auch der deutschen Seite in die jeweilige Regierung. Am Beispiel der laufenden Verhandlungen über das Freihandelsabkommen TTIP verdeutlichte Stokes diesen Mangel an Vertrauen; Die US-Regierung betonte, dass TTIP neue Arbeitsplätze und damit wirtschaftlichen Aufschwung bringt, wohingegen die Öffentlichkeit diesen Aussagen weniger Glauben schenken würde. Der anhaltende und 2015 neu aufflammende NSA-Skandal hätte dieses mangelnde Vertrauen weiter bestärkt, meint Stokes. Diese Vertrauensfrage würde daher sowohl die USA als auch Europa noch eine lange Zeit beschäftigt und sei Herausforderung und gleichzeitig Grundlage für viele andere politische Problematiken.

Ein Beitrag von Louisa Rademacher

Verantwortlich und Redaktion Dr. Lars Hänsel

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