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Ministerpräsident Haseloff verwies zunächst auf seine eigene Biographie und Erinnerung an US-amerikanische Musik: als jemand der in der DDR aufgewachsen war, konnte er als Jugendlicher von der Freiheit, für welche die USA stand, nur träumen. Haseloff dankte in seiner Rede den USA für ihre Rolle bei der Aufrechterhaltung der Demokratie im Westen Deutschlands sowie ihrer Rolle beim Fall der Mauer und der Deutschen Einheit. Heute haben beide transatlantischen Partner eine gemeinsame demokratische Zukunft, so Haseloff.
Seit dem Mauerfall habe sich in Deutschland und Sachsen-Anhalt viel verändert. Sachsen-Anhalt sei heute ein erfolgreiches, wachstumsstarkes Bundesland. Haseloff verdeutlichte das Bemühen Sachsen-Anhalts um eine diversifizierte Industrielandschaft, zu der nicht nur Chemie- und Nahrungsmittelproduktion gehöre, sondern vor allem auch erneuerbare Energien. Hier könne Sachsen-Anhalt auf besondere Erfolge verweisen. Viele Firmen hätten sich hier angesiedelt. Haseloff warb insbesondere auch um weitere, US-Investitionen in diesem Bereich für Sachsen Anhalt.
Dabei könnten beide Seiten voneinander profitieren. In Deutschland sei derzeit die Produktion im Bereich erneuerbarer Energien besonders dynamisch. Dies sei in den USA nicht der Fall, auch wenn gerade Kalifornien und Deutschland eine nachhaltige Energiepolitik verbinden. Bei seinen Gesprächen in den USA hätte er vor allem Geschäftsmodelle im Bereich erneuerbarer Energien kennengelernt, welche auch für Sachsen-Anhalt interessant sein könnten, berichtete Haseloff den Teilnehmern.
Gleichzeitig sei auch ein gutes Zusammenspiel von Industrieproduktion, in der Deutschland besonders stark sei, und der Softwareentwicklung, welche gerade in Kalifornien besonders stark sei, von entscheidender Bedeutung. Auch hier gäbe es weiteres Potential der Zusammenarbeit für Deutschland als klassische Industrienation und den USA, welche einen starken Service-Sektor haben. Nur gemeinsam könne man erfolgreich sein, so Haseloff.
In der Diskussion wurde auch das Thema Schuldenkrise in Europa angesprochen. Haseloff verteidigte dabei den klaren Stabilitätskurs der deutschen Bundeskanzlerin auch gegenüber US-amerikanischer Kritik. Gleichzeitig erläuterte er die deutsche Politik der Haushaltsdisziplin. Der Euro sei heute so stark, weil er auf der Stabilitätspolitik aufbaut, welche auch für die Zeit der D-Mark galt. Am Stabilitätskurs müsse festgehalten werden, wobei in diesem Rahmen auch Wachstumsimpulse gesetzt werden könnten, so Haseloff.
Die Veranstaltung hat zu einem Dialog über gegenwärtige Chancen der Zusammenarbeit, vor allem im Bereich der wirtschaftlichen Koooperation beigetragen. Gleichzeitig wurden Herausforderungen deutlich – wie etwa die Umsetzung einer nachhaltigen Energiepolitik und bei der Bewältigung der Finanz- und Schuldenkrise, vor welchen beide transatlantischen Partner stehen.