Um besseren Schutz von Einsatzkräften insbesondere der Polizei ging es in der Online-Diskussionsveranstaltung mit den Referenten Prof. Dr. Dirk Baier von der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Saskia Buschmann MdL, ehemalige Polizeibeamtin.
Laut Herr Baier ist die Zahl der Wiederstandsdelikte gegen die Staatsgewalt, somit auch die Polizei, gestiegen.
Ursächlich dafür seien laut Herr Baier u.a. sozialstrukturelle und politische (Links - Rechts) Polarisierungen, sowie die starke Konzentration auf etwaiges Fehlverhalten der Polizei.
Die Angreifer gegnüber Einsatzkräften seien häufig männlich und jung, stehen des öfteren unter breauschenden Mitteln. Häufige Motive der Angreifer seien das Entziehen einer Festnahme, Feindschaften gegenüber des Staates/der Polizei und ein zu autoritäres Auftreten der Beamten.
Um solche Angriffe zu verhinden, sollte das Vertrauen in Einsatzkräfte gestärkt werden. Die Prävention von Alkoholkonsum sollte intensiviert werden. Auch der Einsatz von sogenannten Bodycams wäre eine Option.
Nach dem Input von Herrn Baier kam es unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu angeregten Diskussionen und Debatten. Bei den Teilnehmenden herrschte Einigkeit, dass mehr für den Schutz von Einsatzkräften getan werden muss. Dabei befürwortete die Mehrheit einen vermehrten Einsatz von Bodycams. Verpflichtende Deeskalationstrainings für Einsatzkräfte und Kampagnen gegen Gewalt waren weitere Ideen der Diskussionsrunde. Frau Buschmann betonte, dass sie in ihrer Dienstzeit jeden Angriff gegen sie zur Anzeige gebracht hat, anders als viele Kolleginnen und Kollegen. Diese haben meist darauf verzichtet, da die Täter häufig nicht identifiziert werden können und Strafverfolgungen eingestellt werden. Allerdings sollte jeder Angriff zur Anzeige gebracht werden, damit er in Statistiken erfasst wird. Anhand der Statistiken kann man die Veränderung der Gewaltbereitschaft besser beurteilen und darstellen.