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Die Diskussion über die islamische Zuwanderung hat durch den islamistischen Terrorismus ein neues Ausmaß erreicht. Neben einer deutlichen Mehrheit von friedliebenden Muslimen leben auch unter uns Vertreter politischer Bewegungen, die dem Extremismus nahe stehen oder radikalen Grupen angehören. Von solchen Gruppen ging in Deutschland die Vorbereitung für die Terrorattentate in den USA aus.
Bassam Tibi plädiert für eine Einwanderungspolitik, die Ausländer auch mittels einer demokratischen Bürgeridentität integriert. Die Attentäter, die den Anschlag auf das World Trade Center verübt haben, waren nicht integriert, sonst hätten sie keine anti-westlichen Einstellungen ausgebildet. Integration ist, so Tibi, mehr als eine verordnete Rhetorik der Fremdenliebe.
Bassam Tibi wurde 1944 in Damaskus geboren. Seit 1973 ist er Professor für Internationale Politik in Göttingen; seit 1988 ist er darüber hinaus Research Associate in Harvard. Er ist Mitbegründer der Arabischen Organisation für Menschenrechte.