Lecture
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Das Wort Scharia löst bei Vielen vor allem Angst und Schrecken aus. Brutale Strafen, Attentate und "Scharia-Polizei" sind erste Assoziationen. Mouhanad Khorchide, Professor für islamische Religionspädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, will mit diesen Klischees aufräumen.
Kritisch setzt er sich mit den unterschiedlichen Verständnissen der Scharia sowie ihrer historischen Einordnung auseinander. Dabei beschreibt er seine Sicht der Scharia als Basis einer modernen islamischen Ethik und den Weg zu Gott, den Weg des Herzens. Dabei stehen für ihn vor allem Prinzipien wie Gerechtigkeit im Vordergrund. Anstatt die Scharia allein als juristisches System zu sehen, stellt sie für den Soziologen und Islamwissenschaftler Khorchide vor allem den spirituellen Weg zu Gott dar, der häufig als angstmachender Richtergott missverstanden werde.
Islam sei, sein Leben auf Gott hin auszurichten, so der Professor für islamische Religionspädagogik. Er vertritt ein modernes Verständnis des Islams - nicht unumstritten von Islamverbänden. Den Islam sieht er dabei nicht als Konkurrenz zu anderen Religionen, sondern als deren "Kontinuität". Die Kernbotschaft der Weltreligionen ist für Khorchide dieselbe.
Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Bitte melden Sie sich über den Anmelde-Link (siehe rechts), telefonisch: 0231-1087777-0 oder per Mail: kas-westfalen@kas.de an. Die Teilnahme ist kostenfrei.