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Salafisten sprechen Jugendliche hoch professionell an
Besondere Sorgen bereiteten ihm der Salafismus und der IS, die täglich steigende Wachstumsraten verbuchten. Grund sei nicht zuletzt die hohe Professionalität der Ansprache vor allem junger, orientierungsloser, sich nicht wertgeschätzt fühlenden Menschen. Man spricht von den vier „M“: Menschen mit Migrationshintergrund, muslimisch, mit Erfahrung von Misserfolgen und männlich. Es sind vor allem Männer, in Besorgnis erregenden Maßen aber zunehmend auch junge Frauen, die sich radikalisieren (lassen).
Der Verfassungsschutz kann den Salafismus nicht allein bekämpfen
Der Verfassungsschutz, so Maaßen weiter, könne nur als „Brandmelder“ auf gesellschaftliche Fehlentwicklungen hinweisen. An der Lösung müssten alle gesellschaftlichen Kräfte mitwirken. Eine aufmerksame Beobachtung des nachbarschaftlichen, beruflichen oder schulischen Umfeldes sei ebenso nötig wie die Stärkung der Anstrengungen politischer Bildung und das klare Aufzeigen von Grenzen der Toleranz gegenüber den Verletzungen des Grundgesetzes und seiner Werte.
Präsident Maaßen beeindruckte schließlich das große Auditorium mit ehrlichen und erstaunlich offenen Informationen über die Arbeit der Sicherheitsbehörden und ihrer Herausforderungen angesichts völlig neuer Ausprägungen des Terrorismus. Lesen Sie hierzu auch ein Interview in „Die Welt"
Großes Interesse der Medien am Thema „Islamismus“
Thema, Referent, Ort und Zeitpunkt riefen bei Öffentlichkeit und Medien ein enormes Interesse hervor. Das WDR-Fernsehen sendete live in der Lokalzeit . Radio und mehrere Zeitungen berichteten: Westfalen-Blatt, Neue Westfälische, Radio Herford . Dr. Tim Ostermann, Mitglied des Deutschen Bundestages und Moderator des Abends, erklärte, dass die Region Ostwestfallen-Lippe besonders stark von Rekrutierungsversuchen durch salafistische Kreise betroffen sei. Mehrere junge Männer seien von dort nach Syrien oder in den Irak gegangen, um für den sogenannten „Islamischen Staat“ zu kämpfen. Besonders die Rückkehrer müsse man im Auge behalten. Herford sei so in die Schlagzeilen geraten.
Ziele der Politischen Bildung der Konrad-Adenauer-Stiftung
In seiner Einführung und Abmoderation erläuterte Dr. Ludger Gruber, Leiter des Politischen Bildungsforums NRW der Konrad-Adenauer-Stiftung, die wichtigsten Zielsetzungen der Politischen Bildung der Konrad-Adenauer-Stiftung: Schwierige Themen anzusprechen, die die Menschen bewegen, durch differenzierte, multiperspektivische Informationen zur Versachlichung beizutragen, dadurch den Menschen eine Orientierung und Differenzierung ihres politischen Urteils zu ermöglichen und für einen aktiven Dialog zwischen Bürger und den Verantwortlichen zu sorgen.
Gemessen an der Reaktion des Publikums konnten diese Ziele erreicht werden.